Die Pech- und Pannenserie rund um die SPÖ-Vorsitzfrage hat nun anscheinend auch den ORF angesteckt. Dieser bezeichnete den nach dem Auszählungs-Fiasko beim Parteitag neu gewählten SPÖ-Parteichef Andreas Babler als „Traiskirchner Landeshauptmann“.
Als Bürgermeister viel Staub aufgewirbelt
Tatsächlich ist Traiskirchen im Bezirk Baden in Niederösterreich natürlich kein Land, sondern eine Stadt, daher kann Andreas Babler auch kein Landeshauptmann, sondern nur ein Bürgermeister sein. Und als solcher hat er schon viel Staub aufgewirbelt.
Angestellter im Stadtamt
Für schiefe Optik sorgte zum Beispiel, wie die Kronen Zeitung seinerzeit aufgedeckt hat, dass er an den Sozialverein seiner Lebensgefährtin 60.000 Euro Steuergeld überweisen lassen hatte. Vorher schon war aufgeflogen, dass der mit einem Zusatzeinkommen als eigener Angestellter im Stadtamt („Mitarbeiter der Stabsstelle“) auf eine Monatsgage von 11.800 Euro gekommen war und dass ihm als Vorstandsmitglied des Wasserleitungsverbandes Triestingtal weitere 6.000 Euro im Jahr zugestanden waren.
Bei Lebenslauf geschwindelt
Wie berichtet, kam jetzt der nächste Babler-Skandal zutage: Kaum in das Amt des SPÖ-Chefs gestolpert, wurde bekannt, dass Babler entgegen seinen eigenen Angaben weder die HTL, noch eine Maschinenschlosser-Lehre abgeschlossen hat.
Bei all diesen mutmaßlichen Malversationen und Schwindeleien, mit denen sich Babler einen Vertrauensvorschuss bei seinen Wählern verschaffte (Achtung, Satire), reiht sich der ORF-Fauxpas mit der falschen Bezeichnung „Landeshauptmann“ schon fast unauffällig in den Lebenslauf des Genossen ein, der sich schon einmal als Marxist vorstellte, dann aber gleich wieder zurückruderte.