Wie von Verteidigungsfachleuten vorausgesagt, entpuppte sich der Einsatz der Kriegsmarine, um illegale Einwanderer zu verhindern, als untaugliches Mittel.

10. Juli 2022 / 13:46 Uhr

Regierung degradierte die Seestreitkräfte der Royal Navy zu Einwanderer-“Taxis”

Er war ein Prestigeprojekt der britischen Innenministerin Priti Patel und des Premierministers Boris Johnson, der Plan, illegale Einwanderung über den Ärmelkanal durch den Einsatz von Marinebooten zu unterbinden. Wie der Guardian berichtet, ist er gescheitert und hat die Anzahl illegaler Bootsankömmlinge sogar verdoppelt.
Zahl illegaler Bootsfahrer verdoppelt
Nicht nur Festland-Europa wird von einer Welle illegaler Einwanderer überschwemmt, auch Großbritannien gehört zu den beliebten Destinationen für Landnehmer in Sachen Asyl. Einfallstor ist die Südküste Englands. Als Abschreckung gedacht war der Einsatz der Kriegsmarine.
Ein fataler Irrtum, wie sich jetzt herausstellte, denn genau das Gegenteil war der Fall. Mittlerweile mussten hochrangige Quellen im Innenministerium einräumen, dass Großbritannien bis zu 60.000 Personen aufnehmen müsste, die versuchten, mit kleinen Booten den Ärmelkanal zu überqueren.
Marine “effektiver Taxidienst”
Die Verteidigungschefs sollen es nun satt haben, den Plan des Premierministers und der Innenministerin umzusetzen, berichtet der Guardian weiter. Denn obwohl die beiden von Experten gewarnt worden wären, beharrten sie aus Imagegründen darauf, den Plan umzusetzen. Ein ehemaliger Verteidigungsminister beklagte gegenüber dem Observer, dass diese Fehleinschätzung bewirkt hätte, dass die Marine einen “effektiven Taxidienst” für die Asylwerber bereitgestellt habe.
Marinekommandanten haben zudem bestätigt, dass der Einsatz der Marine weit davon entfernt ist, eine Abschreckung zu sein, sondern im Gegenteil die Überfahrt sicherer und daher attraktiver für kleine Boote gemacht hat. Eine Parallele zum Frontex-Einsatz der EU im Mittelmeer.

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