Das Aus für „Gratistests“ wäre ein Schlag ins Gesicht der Arbeitnehmer. Viele werden sich die Tests, die von ihren Chefs verlangt werden, nicht leisten können. Es droht, wie schon bei der Impfpflicht, der Jobverlust.
Schramböck lotete öffentliche Meinung aus
Die ÖVP hat am Sonntag, 13. Februar, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck vorgeschickt, um einmal auszuloten, wie denn ihr neuester Coup im Corona-Krisenmanagement in der Öffentlichkeit ankommt. Die meisten Mainstream-Medien nahmen die Aussage Schramböcks achselzuckend hin. Tags darauf traute sich dann auch ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer aus der Deckung und stellte sich hinter der Forderung seiner Ministerin.
Unwissenheit schützt vor Ministerposten nicht
Unzensuriert kritisierte Schramböck, weil diese sagte, dass man auf Dauer der Mehrheit nicht erklären wird können, warum sie die Tests für die Minderheit zahlen solle. Abgesehen davon, dass die Tests (allein in Wien verschlingen die PCR-Tests pro Tag 1,5 Millionen Euro) nicht gratis sind, sondern von der Allgemeinheit durch Steuern bezahlt werden, sollte Schramböck auch wissen, dass ein Krankenhausbesuch oder das Betreten eines Pflegeheims auch für Geimpfte nur mit einem gültigen PCR-Test möglich ist. Selbst zweimal Geimpfte müssen bei der Einreise nach Österreich einen negativen PCR-Test vorweisen.
Kostet ein Test 83 Euro?
Das Aus der „Gratistests“ trifft somit nicht nur Impffreie, sondern auch viele Geimpfte. Wenn man nun bedenkt, dass in Deutschland 43 bis 83 Euro pro Test verlangt werden, kommt auf die Beschäftigten und Arbeitgeber einiges an finanzieller Zusatzbelastung zu, wenn die ÖVP ihren naiven Plan tatsächlich umsetzt.
Kickl: “Bei Zwang natürlich Gratistests”
FPÖ-Parteichef Herbert Kickl meinte in einer Aussendung:
Solange die Regierung Menschen zwingt, für den Zutritt zu bestimmten Bereichen einen negativen Corona-Test vorzulegen, sind diese Tests den Betroffenen selbstverständlich gratis zur Verfügung zu stellen.
Regierung spielt Menschen gegenseitig aus
Würde man das sinnlose Massentesten gesunder Menschen einstellen und Tests lediglich bei symptomatischen Menschen sowie in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern oder Pflegeheimen zu Anwendung bringen, stelle sich die Frage der Gratistests überhaupt nicht, betonte Kickl, der Kritik daran übte, dass die Regierung die Menschen wieder einmal gegenseitig ausspielen wolle. Wörtlich sagte er:
Abseits dessen bezahlen Nehammer und Mückstein die mehr als 50 Millionen Impfdosen, welche die Regierung bestellt hat, auch nicht aus der eigenen Tasche, sondern dafür kommen alle Steuerzahler auf – nicht geimpfte, genesene und geimpfte Bürger. Immer wieder einen gegen den anderen auszuspielen, ist billig und letztklassig – sogar für die ÖVP.