Da wird im roten Wien eindeutig mit zweierlei Maß gemessen: Die Polizei räumte heute, Freitag, in den frühen Morgenstunden das Protest-Zeltlager der Corona-Maßnahmengegner im Wiener Stadtpark, toleriert andererseits aber das Lager der Lobau-Tunnel-Gegner auf der Stadtstraße Aspern in Wien-Donaustadt.
Achtstöckiges, beheizbares Gebäude
Nicht nur das: Das Lager der grün-affinen Aktivisten an der Tunnelbaustelle Lobau wird derzeit sogar winterfest gemacht. Die Besetzer bauten illegal ein achtstöckiges, beheizbares Gebäude. Braucht sonst jeder andere Wiener eine Genehmigung für jedes noch so kleine Bauvorhaben, ist das hier scheinbar nicht vonnöten. Polizei, Gesundheitsdienst der Stadt und Baupolizei sehen offensichtlich keinen Grund zum Einschreiten.
“Kluge Deeskalationsstrategie”
Selbst Bürgermeister Michael Ludwig von der SPÖ sagte gegenüber der Kronen Zeitung, dass er die Besetzung der Stadtstraße Aspern nicht mittels Polizeieinsatz beenden wolle. Eine Räumung sei vorerst nicht geplant. Die Stadt habe zwar größtes Interesse, den Lobau-Tunnel schnell und unmittelbar zu realisieren, man setze aber auf eine „kluge Deeskaltionsstrategie“.
Schwarzbauten auf fremden Grund
Kein Verständnis für die Besetzer hat FPÖ-Gemeinderat Toni Mahdalik, der gegenüber unzensuriert sagte:
Es entsteht der Eindruck, als würden hier laufend Gesetzesbrüche von der Stadt und ihren Dienststellen augenzwinkernd akzeptiert.
Auch auf Facebook nimmt Mahdalik zu den Vorkommnissen in Wien-Donaustadt Stellung. Da wird er sogar noch deutlicher, er schreibt:
Schwarzbauten auf fremdem Grund, illegales Heizen, lustige Festln und entspannende Saunagänge… Als arbeitsscheuer Baustellenbesetzer hat man‘s im Lockdown kommod, die SPÖ macht‘s möglich! Wie lange wollen Bürgermeister Ludwig und SPÖ-Bezirksvorsteher Nevrivy mit ihrem Wegschauen 200.000 anständige Menschen im 22. Bezirk eigentlich noch verarschen?
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Mit aller Härte gegen CoV-Maßnahmengegner
Während sich die Stadt Wien gegenüber den Lobau-Besetzern ungewöhnlich tolerant zeigt, ging sie mit aller Härte gegen die CoV-Maßnahmengegner im Wiener Stadtpark vor. Dort haben seit 8. November 30 bis 40 Personen campiert, um vor allem gegen die angekündigte Impfpflicht zu protestieren. Heute wurde das Protest-Zeltlager geräumt – mit der Begründung der Polizei, dass die Entwicklung der Demonstration ein Ausmaß angenommen habe, das die öffentliche Ordnung gestört habe und somit nicht mehr vom Versammlungsrecht gedeckt worden wäre.
Soll noch einer sagen, dass in Wien nicht mit zweierlei Maß gemessen wird. CoV-Maßnahmengegner werden von öffentlichen Orten vertrieben, aber für grün-affine Aktivisten, die sogar illegale Gebäude errichten, hat Bürgermeister Ludwig größtes Verständnis.