Sebastian Kurz ist nicht nur sein Amt als Bundeskanzler los, sondern hat auch bei der Bevölkerung enorm an Ansehen verloren: Eine aktuelle Umfrage von Unique Research zeigt, dass die Österreicher dem 35-jährigen ÖVP-Obmann nicht mehr vertrauen.
71 Prozent misstrauen dem Ex-Kurzzeitkanzler
Die Umfrage im Auftrag der Zeitung Heute mit insgesamt 800 Teilnehmern ergab, dass ganze 71 Prozent der Österreicher kein Vertrauen in den Neo-Klubobmann der Volkspartei haben, lediglich 14 Prozent haben weiterhin eine positive Meinung vom skandalumwitterten ÖVP-Chef. Das bedeutet einen kompletten Absturz, wie es ihn noch nie bei einem Politiker gegeben hat: Im März 2020, unter dem Eindruck der Corona-Krise, kam Kurz auf einen positiven Saldo von 67 Prozent, gerade einmal zehn Prozent hatten eine negative Meinung, während 77 Prozent ihm das Vertrauen aussprachen. Bei dem Wert vom März 2020 handelte es sich um den besten, den jemals ein Politiker in der Beliebtheitswertung hatte.
Jahrelang beliebtester Politiker
Lange Zeit sah es für Kurz sehr viel rosiger aus – seit seiner ersten Angelobung als Bundeskanzler im Jahr 2017 war er allen anderen Politikern in Österreich haushoch überlegen, was die Zustimmung der Wähler angeht. Nachdem er sich lange auf Platz eins der Wertung halten konnte, musste er seine Position im Mai 2020 an Gesundheitsminister Rudolf Anschober abgeben. Bis zum Rücktritt des überforderten Grünen im April dieses Jahrs konnte Kurz den ersten Platz nicht mehr zurückerobern.
Marionetten-Kanzler Schallenberg neue Nummer eins
Obwohl Kurz selbst die Gunst der Österreicher verloren hat, scheint das „System Kurz“ sich noch einiger Beliebtheit zu erfreuen: Der neueste Anführer der Beliebtheits-Rangliste ist der ehemalige ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg, der zu Wochenbeginn vom zurückgetretenen Kurz als Bundeskanzler installiert wurde – Schallenberg konnte seine Zustimmungswerte seit August mehr als verdoppeln und kommt nun auf einen positiven Saldo von sechs Prozent (30 Prozent bewerten ihn positiv, 24 Prozent tun das nicht).
Herbert Kickl beliebter als Kurz und Blümel
Neben Schallenberg schafft es mit Justizministerin Alma Zadić (Grüne) nur ein einziges Regierungsmitglied, einen positiven Wert zu erreichen, die erfolgreichste Vertreterin der Opposition ist Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger (minus sieben Prozent). Besonders bitter für die Türkisen dürfte sein, dass Kurz und Finanzminister Gernot Blümel nach ihrem Komplett-Absturz nun deutlich unbeliebter sind als ihr Lieblings-Bösewicht FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Die Ergebnisse des Heute-„Politbarometers“ passen zu den Umfragewerten, die die Kurz-Partei ÖVP erreichen kann: In einer Umfrage der Krone kam die Volkspartei vor wenigen Tagen nur noch auf eine Zustimmung von 26 Prozent.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.