„Umfragen sind dem Bundeskanzler wichtig“, sagte einmal FPÖ-Parteichef Herbert Kickl in einem Pressegespräch. Das wisse er aus seiner gemeinsamen Regierungszeit mit Sebastian Kurz.
Wie wichtig sie tatsächlich waren, kam dann erst nach den Vorwürfen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) über mutmaßlich gefälschte Umfragen zutage. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp hat jetzt auf Facebook „eine ziemlich beeindruckende Anzahl an Zufällen“ veröffentlicht, die zeigen soll, wie die Türkisen bisher Politik machten.
Wurden Umfragen “geschönt”?
Demnach wurde immer zuerst die Stimmung in der Bevölkerung abgefragt, danach die politische Entscheidung getroffen. Ob diese Umfragen “geschönt” wurden? Das werden die Gerichte klären müssen. Das Institut, das mit den Umfragen betraut wurde, war jedenfalls immer das jetzt in die Schlagzeilen geratene Unternehmen Research Affairs. Nepp listet die “Zufälle” so auf:
20. März 2021 ÖVP für regionale Corona-Regelungen
22. März 2021 Umfrage von Research Affairs: „Österreicher wollen regionale Corona-Regelungen“
31. März 2021 ÖVP will Sputnik V in Österreich
31. März 2021 Umfrage von Research Affairs: Österreicher wollen Sputnik V
12. Juni 2021 ÖVP will keine Erleichterungen bei Zugang zur Staatsbürgerschaft
20. Juni 2021 Umfrage von Research Affairs: Österreicher möchten keine Erleichterungen
4. Juli 2021 ÖVP möchte mehr Druck auf Arbeitslose
10. Juli 2021 Umfrage von Research Affairs: Österreicher wollen mehr Druck auf Arbeitslose
28. Jänner 2021 ÖVP möchte keine Änderungen, Grüne wollen Lockerungen bei Abschiebungen
4. Februar 2021 Umfrage von Research Affairs: Österreicher wollen keine Lockerungen bei Abschiebungen