Gestern, Montag, verkündete der Parteivorsitzende der Alternative für Deutschland, Jörg Meuthen, dass er im kommenden Winter nicht erneut für den Parteivorsitz kandidieren werde. Meuthen war in der Partei zuletzt sehr umstritten.
Meuthen seit sechs Jahren Vorsitzender
Meuthen ist neben Tino Chrupalla einer der beiden Vorsitzenden der Partei, die von einer Doppelspitze geführt wird. Meuthen ist dabei jedoch deutlich dienstälter. Während Chrupalle erst seit Ende 2019 seinen Posten innehat, übernahm Meuthen gemeinsam mit Frauke Petry bereits 2015 die Parteiführung. Seit 2017 ist er zusätzlich Abgeordneter des Europäischen Parlaments.
Kritik nahm zuletzt zu
Meuthen war zuletzt hoch umstritten in seiner Partei. Seit Jahren versucht er den Einfluss des solidarisch-patriotischen Parteiflügels zu schwächen. Insbesondere davon deren Führungsfigur, den Thüringischen Landeschef Björn Höcke. Meuthen fiel durch zahlreiche öffentliche Angriffe auf parteiinterne Gegner auf, er unterstützte oftmals Ausschlussverfahren. Hierdurch nahm die Kritik auf ihn in den letzten Monaten stetig zu. Auf seiner Facebook-Seite nimmt er zu seinem Entschluss Stellung.
Weidel oder von Storch könnten nachfolgen
Wer auf Meuthen folgt, ist noch völlig unklar. Gut möglich, dass man weiterhin mit der Doppelspitze die zwei Strömungen der Partei, einerseits den liberal-konservativen, auf der andererseits den solidarisch-patriotischen, repräsentieren möchte. Da Chrupalla für den letzteren steht, kommt vermutlich ein liberaler Nachfolger in Frage. Als derzeitige stellvertretende Vorsitzenden hätten Alice Weidel und Beatrix von Storch die besten Karten.