ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz reiste im Juli zu einem Treffen eines elitären Geld-und-Macht-Zirkels nach Montana im Yellowstone Nationalpark, USA. Worüber dort gesprochen wurde, sagte er nicht, weil angeblich geheim. Jetzt möchte ihn der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Christian Hafenecker mit einer parlamentarischen Anfrage zum Reden bringen.
Mantel des Schweigens über „Club der Milliardäre“
Hafenecker will mit 58 Fragen an den Bundeskanzler jenes Geheimnis lüften, das Kurz nach seiner Rückkehr aus den USA partout nicht preisgeben wollte. Unverständlich für den FPÖ-Mandatar, denn Kurz, so Hafenecker in seiner Anfrage, sei ja nicht als Privatmann eingeladen worden, sondern als österreichischer Bundeskanzler – und da habe die Öffentlichkeit wohl das Recht zu erfahren, welche Pläne der „Club der Milliardäre“ geschmiedet hat. Hafenecker versteht daher nicht, dass über das „Yellowstone-Weekend“ der Mantel des Schweigens gehüllt wird und sagt gegenüber unzensuriert:
Organisiert wird das Treffen von Ex-Google-Chef Eric Schmidt, Mitglieder sind unter anderem Bill Gates sowie Amazon-Boss und Weltraumtourist Jeff Bezos. Hier treffen sich Personen, denen sowohl das Schicksal einzelner Menschen als auch das Wohl einzelner Staaten völlig egal ist. Hier treffen sich die finanziellen Hauptprofiteure des Globalismus, die sich nun mehr und mehr anschicken, das von ihnen angehäufte Geld auch zur Steuerung der Politik einzusetzen.
Bei diesem Who ist Who der internationalen Tech-Blase wird jedenfalls nicht nur Tennis gespielt und werden auch keine Kochrezepte ausgetauscht, sondern schlicht Politik gemacht – und das ohne jede demokratische Legitimation.
Einladung dank Steuerwarnung
Wie berichtet, bekam Kurz die Einladung zur Geheimkonferenz, weil er zuvor den Geldmachtzirkel vor Steuern in Europa gewarnt haben soll. Jedenfalls schrieb das die Kronen Zeitung:
Kanzler Kurz war dank seines dichten Beziehungsnetzwerks in das Silicon Valley schon 2018 in den „Yellowstone Club “ geladen worden. Damals machte er die Hightech-Größen auf die drohende Digital-Steuer in Europa aufmerksam. Das verschaffte ihm nun als eine „Person of Interest“ offenbar die neuerliche Einladung.
Kickl: „Kurz steht an der Seite weltumspannender Konzerne“
Über diesen Umstand hatte sich damals vor allem FPÖ-Chef Herbert Kickl empört, dieser meinte:
Offenbar steht Kurz an der Seite der weltumspannenden Konzerne und bestärkt sie in ihrer Steuervermeidungspolitik. Das ist eine wichtige Information für alle Unternehmer im Land, die ihre Steuern pünktlich zahlen und denen die ÖVP immer wieder vorgaukelt, sie setze sich für ihre Interessen ein.