Klarer kann eine Bekennerbotschaft nicht sein, wie sie aktuell wieder auf dem Schulvereinshaus in Wien-Josefstadt prangt, einem durch und durch bürgerlichen Bezirk, aber seit der Wien-Wahl 2020 mit einer grünen Mehrheit von 33,59 Prozent ausgestattet.
Gründer der SPÖ “getroffen”
Dem neuerlichen Farbanschlag fiel auch die Gedenktafel, die am Haus montiert ist, zum Opfer. Sie erinnert an die Gründung des Schulvereins 1880, der Vorgängerorganisation der Österreichischen Landsmannschaft, der das Doppelhaus auf einem von der Stadt Wien gestifteten Grundstück heute gehört.
Es passt den mutmaßlich linken Zerstörern offenbar nicht, dass zu den sechs Gründern des Deutschen Schulvereins auch die beiden späteren Parteiführer der österreichischen Sozialdemokratie (SPÖ), Engelbert Pernerstorfer und Victor Adler, gehörten.
Kein Einzelfall
Da ständig Häuser von rechten Vereinen, der FPÖ oder ihr nahestehender Personen übelst beschmiert werden, ist mittlerweile eine parlamentarische Anfrage in Ausarbeitung. Denn die Betroffenen – und nicht nur diese – interessiert, wie hoch die Schäden österreichweit sind, die jährlich durch das Beschmieren von Hausfassaden entstehen?
Werden diese Delikte verfolgt und wie hoch ist die Aufklärungsrate? Was gedenkt man zur Wahrung eines gepflegten Stadtbildes zu unternehmen? Was wird unternommen, um das Eigentum der Staatsbürger besser zu schützen?
Aufschrei der Medien? Fehlanzeige!
Was man auch im aktuellen Fall vermisst, ist einmal mehr der Aufschrei in den Mainstream-Medien. Wo bleibt der Vorwurf der Intoleranz? Wo die Mahnung und der Hinweis auf die fehlende demokratische Diskussionskultur? Und wo die Übernahme der politischen Verantwortung in einem Klima, das alles, was nicht links ist, „zum Abschuss“ freigibt?