Emmanuel Macron

Staatspräsident Emmanuel Macron steht nach der Covid-19-Krise am Scheideweg seiner zukünftige politischen Karriere.

2. Juni 2020 / 08:25 Uhr

Covid-19: Präsident Emmanuel Macron in der innenpolitischen Krise

Keine Erfolgsgeschichte war die Bewältigung der Corona-Krise durch den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Der linksliberale Staatschef steht nach Wochen des nervenaufreibenden Managements von Gesundheitssystem und Wirtschaftskollaps mitten drinnen in seiner bisher größten innenpolitischen Krise. Fehlentscheidungen im Covid-19-Krisenmanagement haben die Zustimmung zum Kurs des Präsidenten bei seinen Wählern und Parteifreunden noch weiter sinken lassen.

Das marode Gesundheitssystem, dessen Reform Macron bei seinem Amtsbeginn eigentlich versprochen hatte, hat im Angesicht der Corona-Pandemie komplett versagt. Jetzt läuft sich auch die schrittweise Lockerung der Maßnahmen, wie in der Gastronomie oder im Schulwesen, schleppend und unkoordiniert an.

Macron verliert Mehrheit im Parlament durch Überläufer

Dass Macron in den nächsten Monaten wieder Tritt fassen kann, bezweifeln innenpolitische Beobachter. In den letzten Wochen hat der linksliberale Präsident zudem seine Mehrheit in der Nationalversammlung, der 1. Kammer des Parlaments verloren. Bisherige Parlamentarier der Macron Partei La Republique en Marche (LREM) hatten die Fraktion verlassen und waren zur Opposition übergelaufen.

Für die kommenden Wochen und nach Lockerung der Ausgangssperren sind neue Proteste der Gelbwesten angekündigt. Zu den bisherigen Aktivisten gesellen sich jetzt auch Ärzte, Krankenpfleger, Unternehmer und Landwirte aus ganz Frankreich, die an den Folgen der Corona-Krise leiden.

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