Eine neue Wendung gibt es in der sogenannten “Affäre Alexandre Benalla”. Nach langem Schweigen und heftiger Kritik der Opposition hat sich der französische Staatspräsident Emmanuel Macron zur mutmaßlichen Prügelaffäre rund um seinen ehemaligen Sicherheitsmitarbeiter Benalla zu Wort gemeldet und die Verantwortung für diesen übernommen. Gegenüber Abgeordneten der französischen Nationalversammlung soll er sich als einzig Verantwortlichen selbst erklärt haben.
Affäre konnte nicht vertuscht werden
Benalla soll bei einer Demonstration am 1. Mai gewaltsam gegen einen Aktivisten vorgegangen sein. Dabei soll der Ex-Sicherheitsmitarbeiter einen Polizeihelm und eine Polizeiarmbinde getragen haben, um sich als öffentliches Sicherheitsorgan auszugeben. Benalla soll vom Dienst im Präsidentenamt nach dem Vorfall mit Wissen und Willen von Macron entbunden worden sein. Im Juli sind dann auch strafrechtliche Verfahrensschritte gegen Benalla eingeleitet worden. Die Affäre sollte aber offensichtlich vertuscht werden.
Benalla war für Reisesicherheit Macrons verantwortlich
Benalla soll in seiner Aktivzeit im Präsidentenamt für die Reisesicherheit des französischen Staatspräsidenten verantwortlich gewesen sein. Damit ist er auch Geheimnisträger rund um alle Angelegenheiten Macrons bei dessen Dienstreisen gewesen. Die disziplinarrechtlichen Schritte soll ursprünglich der Kabinettschef Macrons eingeleitet haben.
Jetzt ist ein Untersuchungsverfahren wegen Amtsanmaßung und Gewalt durch die französischen Justizbehörden im Gange. Für Macron ist dies eine neuerliche unangenehme Diskussion rund um seine skandalumwitterte Amtsführung.