Die Corona-Maßnahmen und ihre Kollateralschäden in Rechtsstaat, Gesellschaft und Wirtschaft haben auch innerhalb der grünen Regierungsfraktion tiefe Spuren hinterlassen. So sägt etwa die grüne Kultursprecherin Eva Blimlinger jetzt ganz offen am Stuhl von Parteikollegin Ulrike Lunacek. Lunacek, die eigentlich als Staatssekretärin in Werner Koglers Vizekanzleramt die Kunst- und Kulturangelegenheiten vertreten sollten, hat das eigene grüne Klientel in der Szene völlig verärgert.
Weltfremde Ankündigungen zum Kunst-, Kultur- und Veranstaltungsbereich durch die grüne Staatssekretärin und die mangelnde finanzielle Unterstützung für die Kulturschaffenden haben zu einer tiefen Depression im Kulturbereich geführt. Blimlinger stellt jetzt einmal mehr die Kompetenz ihrer Parteikollegin Lunacek für das Amt der Staatssekretärin in Kunst und Kultur in Frage.
Blimlinger hätte Lunaceks Job gerne gehabt
Blimlinger äußert in einem Interview mit der Zeitschrift Woman ganz offen ihre Kritik an der seinerzeitigen Bestellung Lunaceks als Staatssekretärin. Eigentlich hatte sich Blimlinger ja berufen gefühlt, von Kogler in dieses Amt geholt zu werden. Lunacek gesteht sie immerhin zu, sich sehr zu “bemühen” – was nichts anderes heißt, als dass sie es nicht wirklich kann:
Ich habe mich geärgert, das verhehle ich nicht. Ich hätte den Job gern gemacht. Und das habe ich laut gesagt. Ich sehe das auch ein bisschen so. Sie kommt nicht aus dem Kulturbereich. Als sie Anfang des Jahres startete, konnte sie sich aber sehr schnell einarbeiten. Sie bemüht sich sehr.
Auch Parteichef Kogler im Visier der Kritik
Aber nicht nur Kulturstaatssekretärin Lunacek bekommt in Woman ihr Fett von Blimlinger ab. Auch der grüne Parteichef Kogler, eigentlich Kunst- und Kulturminister, wird von Blimlinger ins Visier genommen. Vor allem jene Pressekonferenz, wo Kogler und Lunacek die Kulturschaffenden mit den Auswirkungen der Covid-19-Maßnahmen völlig im Stich gelassen haben, stößt der grünen Kultursprecherin immer noch auf:
Wir wissen alle, dass das keine glückliche Pressekonferenz war. Ich verstehe die Wut und Verzweiflung der Künstlerinnen und Künstler. Diese Unsicherheit ist schwierig auszuhalten. Sie brauchen Planbarkeit.