Kaum wurde das Ergebnis der Mitgliederbefragung über die Zukunft von SPÖ-Bundesparteiobfrau Pamela Rendi-Wagner als Parteivorsitzende bekannt gegeben, gärt es bei den Sozialdemokraten auch schon. Innerhalb der SPÖ-Bundesparteiorganisation regen sich nämlich Zweifel am Zustandekommen des Ergebnisses, das mit 71 Prozent Zustimmung auf den ersten Blick gut für Rendi-Wagner aussieht. Und das heißt nichts anderes, als dass Teile der Partei von einer „Schönung“, wenn nicht gar Manipulation des Ergebnisses der Mitgliederbefragung ausgehen.
Offiziell wagt sich zwar noch kein Kritiker vor den Vorhang. Aber es soll laut internen Mitteilungen aus der SPÖ-Zentrale dazu gekommen sein, dass immerhin fünf der insgesamt 14 Mitglieder der Stimmzählungskommission ihre Unterschrift unter die Protokollierung des Ergebnisses verweigert hätten.
Beteiligung und Abstimmungsergebnis nicht bundesländerweise ausgewiesen
Die Kritiker stellen vor allem die Beteiligung an der Mitgliederbefragung in Frage. So hätten 42 Prozent der Parteimitglieder teilgenommen. Der Mangel an einer bundesländerweisen Aufschlüsselung von Beteiligung und Abstimmungsergebnis ist nicht nur unüblich, sondern nährt die Zweifel an der Korrektheit der Auszählung.
Und legt man das Ergebnis von 71 Prozent Zustimmung bei gerade einmal einer Beteiligung von 42 Prozent aller Parteimitglieder insgesamt um, dann waren gerade einmal 29,8 Prozent der SPÖ-Mitglieder für die amtierende Bundesparteivorsitzende. Und das ist im Umkehrschluss zum ausgelobten Ergebnis kein Vertrauensvotum.