Neil Morris Ferguson ist nicht irgendwer. Neil Ferguson war der britische Chef-Epidemiologe in der Corona-Zeit und jener Wissenschaftler, der Premierminister Boris Johnson zum Umdenken in seiner Corona-Strategie brachte. Auf ihn geht es zurück, dass die Regierung das öffentliche Leben Großbritanniens vollkommen herunter-, eigentlich an die Wand fuhr.
Der Epidemiologe am Imperial College London hatte nämlich im März den Briten vorgerechnet, dass die Covid-19-Todesfälle ohne ein vollständiges Herunterfahren des Landes in die Höhe schießen könnten. Das, so Ferguson, würde das Gesundheitswesen des Vereinigten Königreichs überfordern. Daraufhin änderte die britische Regierung ihre Politik, die zunächst dem vernünftigen schwedischen Modell gefolgt war, und verordnete strenge Kontaktsperren.
Selbstherrlichkeit des Establishments
Doch genau Ferguson war es, der seine eigene Empfehlung ungeniert brach, wie der Telegraph berichtet. Er empfing Damenbesuch bei sich zu Hause und begründet ihn damit:
Ich handelte in dem Glauben, dass ich immun sei, da ich positiv auf das Coronavirus getestet und mich fast zwei Wochen lang vollständig isoliert hatte.
Das war einmal: Gleiches Recht für alle
Einmal mehr zeigt sich die Selbstherrlichkeit der bestimmenden Klasse. Sie wähnt sich besser, über den anderen Bürgern. So auch Österreichs Bundesregierung, die den Österreichern Mundschutz verordnet und polizeilich durchsetzt, sich selbst aber nicht daran hält.
Nach Bekanntwerden des Vorfalls trat Ferguson als Regierungsberater zurück. Er sagte:
Ich bedauere zutiefst, dass die klaren Botschaften über die anhaltende Notwendigkeit der sozialen Distanzierung untergraben wurden.
Zum Glück erweisen sich die Zahlen zu Covid-19 mit und ohne Ferguson als wenig dramatisch. In Großbritannien sind bisher 32.300 von 66,66 Millionen Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben, das entspricht 0,048 Prozent der Bevölkerung.
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