Die italienische Polizei hat diese Woche ein international agierendes Islamisten-Netzwerk in Südtirol ausgehoben. Von insgesamt 17 festgenommenen Dschihadisten waren sieben in der Region tätig. Dabei wurden unter anderem Anschläge auf norwegische Diplomaten geplant.
Meran als Islamisten-Hotspot
Gegen 16 Kurden und einen Kosovaren wurden Haftbefehle erlassen. Sie alle sollen Mitlgieder der radikalislamischen irakischen Terrorgruppe "Ansar al-Islam" des Predigers Mullah Krekar sein. Dieser sitzt wiederum seit einiger Zeit in einem norwegischen Gefängnis, von wo aus er seine Tätigkeiten koordinierte. Die geplanten Anschläge sollten die Freilassung des Hasspredigers zur Folge haben. Von den sieben in Südtirol festegenommenen Islamisten befanden sich vier in Meran, zwei in Bozen und einer in Ritten. Des weiteren wurden vier Personen in Großbritannien und drei in Norwegen festgenommen.
Auch Abdul Rahman Nauroz war unter den verhafteten Personen. Er soll von Südtirol aus fundamentalistische Kämpfer rekrutiert haben. In seiner Wohnung in Meran fanden regelmäßig Geheimtreffen der Islamisten statt. Die Rekrutierung erfolgte mittels Internet.
Netzwerk in Deutschland, Schweiz und Finnland
Laut den italienischen Behörden erstreckte sich das Terrornetzwerk nach Deutschland, in die Schweiz und nach Finnland. Mullah Krekar konnte seine Organisation anscheinend problemlos aus dem norwegischen Gefängnis weiterführen und expandieren. Der Imam von Trient, der Syrer Abdoulkheir Breigheche, distanzierte sich in einer Aussendung von der "fundamentalistischen Propaganda" seiner Glaubensbrüder .