Dass eine prominente FPÖ-Delegation derzeit in Moskau weilt und die Beziehungen zu Russland vertieft, schmeckt den heimischen Medien gar nicht. Ganz im Stile einer Diktatur erkennen manche Journalisten darin offenbar sogar so etwas wie Kollaboration mit dem Feind und regen die Beobachtung der Freiheitlichen durch die österreichischen Geheimdienste an. Thomas Mayer vom Standard drückt sein Verständnis von Demokratie und Völkerverbindung so aus:
mit dem Vertrag mit Putin-Partei ist FPÖ-Führung mit @HCStracheFP und @norbertghofer wohl ein Fall für den Verfassungsschutz #spionage
— Thomas Mayer (@TomMayerEuropa) 18. Dezember 2016
Wer ist eigentlich der Gesetzgeber?
Den Vogel schießt aber die Kronen Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe ab. Unter dem bereits etwas abgedroschen wirkenden Titel „Blaue Liebesgrüße aus Moskau“ lassen sich Doris Vettermann und Robert Loy über den Kooperationsvertrag aus, der heute zwischen der FPÖ und der russischen Regierungspartei „Einiges Vaterland“ geschlossen werden soll. Der Schlussabsatz lautet:
Auch nicht ohne: die Passage über „den Austausch von Erfahrungen in der gesetzgeberischen Tätigkeit“. Da die FPÖ nicht in der Regierung sitzt, kann das wohl nur in eine Richtung laufen. Und auf russische Tipps für die Gesetzgebung können wir wohl getrost verzichten.
Die Krone-Reporter sind offenbar der Meinung, dass Gesetze von der Regierung gemacht werden. Von Gewaltentrennung haben sie wohl noch nie etwas gehört.
Ist Putin ein Kommunist?
Zu dieser politischen Unwissenheit passt auch der Tweet der Salzburger Krone-Journalistin Anna Dobler, die Wladimir Putin für einen Kommunisten zu halten scheint. Wir haben ihr die passende Antwort gegeben.
@Doblerin Irgendwas war da mit der UdSSR… so ab 1989. Vielleicht kommen Sie drauf. Wenn nicht, kein Problem: Nicht wichtig für Ihren Job.
— Unzensuriert.at (@unzensuriert) 19. Dezember 2016