Knalleffekt auf den internationalen Anlegermärkten am vergangenen Freitag: Die virtuelle Währung Bitcoin hat mit 1.230 Euro pro Einheit zum ersten Mal in ihrer Geschichte den Gegenwert einer Feinunze Gold überholt.
Trend mit Vorsicht zu genießen
Das deutsche Handelsblatt warnt aber vor einer zu großen Euphorie bei Anlegern, die bei ihren Wertsteigerungsstrategien in Bitcoin eine realistische Alternative zum traditionellen Edelmetall sehen. Vielmehr sei laut Handelsblatt auch die Bitcoin-Menge endlich und zudem von technischen Hilfsmitteln abhängig:
So wie Gold mühsam abgebaut wird, müssen so genannte Bitcoin-Miner die virtuellen Münzen mit viel Rechenaufwand schürfen. Ein Algorithmus sorgt dafür, dass das Schürfen mit steigender Bitcoin-Menge immer schwieriger wird. So wie auch die Goldvorräte eines Tages erschöpft sein dürften, ist auch die Bitcoin-Menge endlich. Die Bitcoins lassen sich wie Goldmünzen an Börsen tauschen, als Zahlungsmittel nutzen und leicht transportieren. Aber da enden die Gemeinsamkeiten auch schon.
Handelsblatt: Bitcoin ohne realen Verwendungszweck
Vor allem die Virtualität des Zahlungsmittels Bitcoin ist für das Handelsblatt ein Argument gegen eine nachhaltige Anlagestrategie. Dazu komme die große Schwankungsbreite auf den Märkten, die hier einen seriösen Vermögensaufbau unmöglich mache:
Anders als Gold besitzen Bitcoins keinen reellen Verwendungszweck. (…) Als sicherer Hafen sind die virtuellen Münzen aber auch deshalb ungeeignet, weil ihr Wert noch mehr schwankt als der Goldkurs. Allein im vergangenen Jahr legten Bitcoins um rund 130 Prozent zu – doch so schnell, wie der Fahrstuhl nach oben rauscht, kann er auch wieder abstürzen. Solche Crashs gab es in der jungen Geschichte des Bitcoins mehr als genug. Getrieben wird der Bitcoin-Kurs derzeit wohl vor allem deshalb, weil demnächst der erste Indexfonds für die virtuelle Währung genehmigt werden könnte. (…)
Und auch in ihrem Gesamtvolumen sind Bitcoins mit Edelmetallen, wie etwa Gold, nicht zu vergleichen: Während aktuell alle Bitcoins zusammengerechnet rund 20 Milliarden US-Dollar wert sind, entsprach allein der Gegenwert der 3.000 Tonnen geschürften neuen Goldbestände 2016 rund 120 Milliarden US-Dollar.