Christina „Mausi” Lugner und Richard „Mörtel“ Lugner bei der Autogrammstunde ihres Opernballgastes Brigitte Nielsen in der Lugner City.

26. April 2020 / 20:37 Uhr

Von roten Gnaden installierter Staatsoperndirektor will Richard Lugner keine Ball-Loge mehr geben

Alter Postenschacher, fatale Folgen: Mit 1. Juli tritt der SPÖ-nahe Bogdan Roscic seinen Direktorenjob bei der Staatsoper in Wien an, installiert vom früheren SPÖ-Kulturminister Thomas Drozda. Bei der Bestellung fragte man sich nach der Eignung, jetzt weiß man es: Roscic will mit alten Traditionen brechen. Richard Lugner raus, weg mit der „Ballmutti“.

Roscic macht sich um Bild-Leser sorgen

Wie die Kronen Zeitung schreibt, könnte die Ära Lugner am Opernball unter dem neuen Staatsoperndirektor ein Ende nehmen. Denn Roscic erklärte gegenüber dem Blatt:

Der Bild-Leser soll nicht länger glauben, dass der Opernball eine von ihm veranstaltete Show mit gemieteten Gästen ist. Wir haben eine sehr lange Warteliste und wollen künftig jenen ein Vorkaufsrecht zugestehen, die uns das ganze Jahr unterstützen. Auch im Bereich der Jugendförderung.

Lugner: “Halte das für eine fragliche Lösung”

Offenbar will Roscic aber nicht nur den Baulöwen, der den Opernball international bekannt machte, rausschmeißen, sondern auch die Funktion der Opernballorganisatorin, die Roscic „Ballmutti“ nennt, abschaffen. In der Krone reagiert Lugner auf diese Ankündigung:

Als Stammgast, der 30 Jahre lang in guten und in schlechten Zeiten brav seine Loge gezahlt und mit seinen Gästen für weltweite Aufmerksamkeit für Wien und den Opernball gesorgt hat, halte ich das für eine fragliche Lösung.

Außerdem: Dass die Bild-Zeitung meine, dass er den Opernball organisiere, hält Lugner „für eine Zeitungsente“. Was also der anerkannte Opernhaus-Manager Dominique Meyer für gut befand, nämlich Richard Lugner mit seinem Stargast seine Show machen zu lassen, will der durch – sagen wir mal – seine guten Freunden in diese Position gehievte Roscic, der noch nie ein Opern- oder Theaterhaus führte, beenden.

ÖVP-Landesrätin wurde Geschäftsführerin

Damit nehmen die merkwürdigen Vorgänge beim Haus am Ring weiter ihren Lauf. Kurz vor Weihnachten ging dort nämlich ein weiterer Postenschacher über die Bühne. Die schwarze Landesrätin aus Niederösterreich, Petra Bohuslav, stieg plötzlich zur „Operndiva“ auf und wurde Geschäftsführerin der Wiener Staatsoper.

Der frühere Staatsoperndirektor Ion Holender konnte das kaum fassen und sagte damals in der „ZIB 2“:

Ich habe mir den Lebenslauf von Frau Bohuslav angesehen. Mit Theater hat sie nichts zu tun, mit der Oper auch nicht. Der Zeitpunkt der Bestellung kurz vor Weihnachten spricht außerdem dafür, dass man eine öffentliche Debatte vermeiden wollte.

Schlimmer kann Postenschacher gar nicht vonstatten gehen, doch weder Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der die Möglichkeit hätte, alte Sümpfe trocken zu legen, noch die Mainstream-Medien interessieren sich dafür.

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