Für viele Europäer sind die Malediven immer noch ein malerisches Inselurlaubsparadies im Indischen Ozean. Tatsächlich ist die weitere friedliche Nutzung von Sonne, Meer und Sandstränden durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) massiv bedroht. Mittelfristig will der IS sogar die Macht auf der Insel übernehmen. Auf dem mehrheitlich durch Moslems bewohnten Inselstaat, der seit 2013 von einem islamistischen Staatspräsidenten regiert wird, hat der IS ideale Rahmenbedingungen für den Aufbau seiner Organisation.
Die unter dem Scharia-Recht von Abdulla Yameen Abdul Gayoom (bis 2018) regierten Malediven sind deshalb eines der bevorzugten Rückzugs- aber auch Rekrutierungsgebiete für den IS. Aktuell wird der Inselstaat von einer islamischen Terrorwelle heimgesucht, hinter der Sicherheitsexperten den IS vermuten.
IS griff Schnellboote auf Mahibadhoo im Brandanschläge an
Auf der Insel Mahibadhoo wurden fünf Schnellboote und mehrere Beiboote durch Brandanschläge zerstört. Der IS hat dafür die Verantwortung offiziell übernommen – ein Novum! Denn die bereits seit 2019 laufende Terrorwelle, die ebenfalls von offizieller Stelle dem IS zugeordnet wird, blieb bisher immer ohne offizielle Bekennerschreiben.
Aus Informationen der Sicherheitsbehörden geht hervor, dass der IS mittelfristig den Zugriff auf die Staatsgewalt anstrebt, um auf dem Inselparadies ein neues Kalifat zu errichten und von dort den heiligen Krieg in Richtung arabischer Halbinsel, aber auch Afrika zu fördern.