Zunächst die gute Nachricht: Derzeit gibt es weniger Unternehmensinsolvenzen als üblich. Im Vergleich zum Vorjahr gehen aktuell um die Hälfte weniger Firmen in Insolvenz, statt üblicherweise 100 pro Woche sind es jetzt nur 50. Doch das ist nur die Ruhe vor dem Sturm, wie der Kreditschutzverband (KSV1870) mitteilt. Die Gerichte arbeiten nur auf Notbetrieb und die betroffenen Firmen können noch zuwarten.
KSV1870-Chef Ricardo-José Vybiral erwartet aber einen deutlichen Anstieg der Firmeninsolvenzen ab dem Frühsommer:
Wie hoch dieser ausfallen wird, hängt auch stark davon ab, wann und wie rasch der heimische Wirtschaftsstandort wieder auf Normalbetrieb umstellen kann.
Versprochene Hilfe kommt nicht
Je länger der erzwungene Stillstand dauert, von dem 68 Prozent der österreichischen Unternehmen laut KSV1870 stark betroffen sind, umso mehr Firmen werden in die Insolvenz schlittern. Aktuell ist nur noch ein Viertel der vom KSV1870 befragten 1.100 Unternehmen liquid.
Gerade in dieser Situation erweisen sich die vollmundigen Versprechungen der schwarz-grünen Bundesregierung als Schildbürgerstreich. Denn nicht einmal jedes zehnte Unternehmen, das um Kurzarbeit, Härtefallfonds und andere Hilfen des Rettungsschirms angesucht hat, hat bisher Geld aus dem Rettungsschirm erhalten.
Düstere Aussichten
40 Prozent mussten bereits die Erfahrung machen, dass Kunden nicht bezahlt haben. 60 Prozent gaben an, dass Rechnungen zunehmend verspätet bezahlt werden. Ein Drittel fürchtet daher, dass so manche Rechnung uneinbringbar sein könnte, was das eigene Unternehmen in Schwierigkeiten bringen wird.
Laut KSV1870 gehen viele Unternehmen davon aus, dass sie „die Umsätze, die sie vor der Krise hatten, nicht mehr erreichen werden“. Das bedeutet, dass die betroffenen Firmen an Personalabbau denken müssen.
Ein Viertel der Unternehmen vor Pleite
Zwei Drittel der österreichischen Unternehmen wollen oder müssen um Hilfsgelder ansuchen. Nur 2,7 Prozent der Firmen sind „überhaupt nicht“ von der Krise betroffen.
Wie lange das die heimischen Betriebe noch aushalten, ist ungewiss. Acht Prozent der Unternehmen stehen unmittelbar vor dem Aus. Sie sind nur noch „wenige Tage“ liquid. 24 Prozent haben noch für maximal vier Wochen Geld. Dann wird die Pleitewelle anrollen.
Verantwortliche schwarz-grüne Bundesregierung
Für all diese dramatischen Auswirkungen ist nicht das Coronavirus verantwortlich. Dahinter stecken Menschen, die entsprechende Entscheidungen getroffen haben. In diesem Falle war es Bundeskanzler Sebastian Kurz mit seiner schwarz-grünen Regierung, der diese verhängnisvolle Vollbremsung der österreichischen Wirtschaft beschlossen hat.
Doch statt zu retten, was zu retten ist, versucht er die Folgen zu kaschieren. So wurde die Frist auf 120 Tage verdoppelt, in der Unternehmen eine Insolvenz beantragen müssen, wenn Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung vorliegen und eine positive Zukunftsprognose fehlt.