Ein Gerichtsurteil in Nanterre, einem westlichem Vorort von Paris, hat den US-Konzern Amazon zu einer vorläufigen Betriebsstillegung in Frankreich veranlasst. Das Urteil hatte dem amerikanischen Online-Handels- und Versand-Multi auferlegt, sich in Zeiten der Coronavirus-Seuche auf den Vertrieb systemwichtiger Artikel zu beschränken. Laut Urteilsbegründung sollte sich Amazon künftig ausschließlich auf Lebensmittel sowie Hygiene- und Medizinprodukte beschränken.
Eine solche Sortiment-Reduktion stützt das Gericht auf den Vorhalt, dass Amazon bisher den Gesundheitsschutz gegen potentielle Coronavirus-Infektionen für seine Logistik-Mitarbeiter nicht ausreichend erfüllt habe und deshalb eine Begrenzung des Versands notwendig sei.
Amazon stellte gesamten Vertrieb vorläufig ein
Amazon reagierte auf das französische Gerichtsurteil und stellte den gesamten Vertrieb einmal auf unbestimmte Zeit ein. Der US-Konzern möchte jetzt in allen Lagern eine Risikobewertung durchführen und allenfalls erforderliche Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen verbessern und neu einführen.
Vom vorerst unbefristeten Betriebsausfall sind allein in Frankreich rund 10.000 Logistik-Mitarbeiter betroffen. Dazu kommen zusätzliche Mitarbeiter bzw. Auftragnehmer in der Transportwirtschaft, die die Amazon-Waren ausgeliefert hatten.