Mit 14. April gab es laut Veröffentlichungen des Gesundheitsministeriums in Österreich insgesamt 384 Todesfälle, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Dabei interessiert aus epidemologischer Sicht vor allem die Frage, ob Patienten nur „mit“, oder tatsächlich „durch“ das Virus zu Tode gekommen sind. FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak hat diesbezüglich eine entsprechende Anfrage an Minister Rudolf Anschober gestellt, um den Fokus auf Vorerkrankungen von Coronavirus-Patienten zu legen.
Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt etwa bei Covid-19-Verstorbenen, keine Autopsien durchzuführen und erläutert dazu folgenden Standpunkt:
Eine innere Leichenschau, Autopsien oder andere aerosolproduzierenden Maßnahmen sollten vermieden werden. Sind diese notwendig, sollten diese auf ein Minimum beschränkt bleiben.
Gesundheitsexperten sehen öffentliches Interesse an Obduktion
Demgegenüber sehen etwa viele Gesundheitsexperten ein massives öffentliches Interesse an Obduktionen von Covid-19-Todesopfern. Dieses öffentliche Interesse ist ein sowohl seuchenpolizeiliches, als auch wissenschaftliches. Gleichzeitig nimmt eine internationale Diskussion massiv Fahrt auf, die eine Tendenz in einzelnen Ländern ausmacht, die dazu neigt, die tatsächlichen Todesursachen der positiv getesteten Verstorbenen gar nicht intersubjektiv nachprüfbar zu veröffentlichen.
Ohne weitgehend flächendeckende Autopsien würden hier keine tatsächlichen Zahlen, die den realen Verhältnissen entsprechen, hervorgebracht werden. FPÖ-Gesundheitspolitiker Kaniak will jetzt von Anschober Rede und Antwort haben, in welchem Ausmaß in Österreich tatsächlich Obduktionen an Covid-19-Todesopfern stattgefunden haben und welche Ergebnisse es hier gibt.