Eine von Profil veröffentliche AGES-Studie sieht den primären österreichischen Coronaviren-Herd zu 57 Prozent im Tiroler Wintersportort Ischgl (Symbolbild Après Ski-Szene).

14. April 2020 / 10:00 Uhr

Christlich-sozialer Publizist als Todesopfer des „Ischgl-Virus“

Das Coronavirus wird immer mehr zum sogenannten „Ischgl-Virus“. So lassen sich laut Nachrichtenmagazin Profil in einer Analyse der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) nicht weniger als 57 Prozent der Coronavirus-Infektionen auf den Ursprung im Tiroler Wintersportort Ischgl zurückzuführen.

Ex-Furche-Chefredakteur starb an Coronavirus

Das „Ischgl-Virus“ hat jetzt auch unter Österreichs Publizisten ein prominentes Opfer gefordert. Hannes Schopf, langjähriger Redakteur und Chefredakteur der katholischen Wochenzeitung Furche verstarb jetzt in Wien an den Folgen einer Coronavirus-Infektion.

Und diese Infektion hat sich Schopf ausgerechnet in Ischgl zugezogen, wo er Anfang März einer Einladung von Freunden gefolgt sein soll, um einen Skiausflug mit ihnen in der Tiroler Winterlandschaft zu absolvieren. Die aktuelle Furche-Chefredakteurin Doris Helmberger würdigt Schopf als „Christlich-Sozialen im besten Sinne“. Schopf war unter anderem auch beim niederösterreichischen Bauernbund tätig und engagierte sich im Verband österreichischer Zeitungsherausgeber.

„Ischgl-Virus“ als Basis einer österreichweiten Corona-Durchseuchung

Die Clusterungen, die von den Experten der AGES vorgenommen worden sind, geben ein klares Bild ab: Ischgl ist die zentrale Basis einer österreichischen Corona-Durchseuchung. Laut AGES-Untersuchung, sollen sich nicht weniger als 625 Personen in Ischgl direkt angesteckt haben oder von jemanden infiziert worden sein, der das Coronavirus aus Ischgl mit nach Hause gebracht hat.

In diesem Zusammenhang werden die dubiosen Vorgänge in den Entscheidungsstrukturen der Gesundheitsbehörden, von der Landecker Bezirkshauptmannschaft über die Tiroler Landesregierung bis ins Gesundheitsministerium nach Wien, zu einem echten Kriminalfall. Hätten etwa die Gesundheitsbehörden bereits Ende Februar in Sachen Ischgl gehandelt, dann wäre Hannes Schopf wohl noch unter den Lebenden.

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