Beatrix von Storch, stellvertretende Bundesvorsitzende der AfD, hat die beiden großen Kirchen in Deutschland via Facebook aufgefordert, zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Krise auf die Kirchensteuer zu verzichten:
Für den Aufschwung nach Corona brauchen wir private Investitionen und Innovationen und Leistungsanreize für Unternehmen und Arbeitnehmer durch Steuersenkung und Entbürokratisierung. Statt Enteignungen der anderen das Wort zu reden, sollten die Kirchen darüber nachdenken, die Bürger von mehr als zehn Milliarden Euro Kirchensteuer zu entlasten.
Linke Forderungen der evangelischen Kirche
Hintergrund ist eine Forderung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Er sprach sich laut Deutschlandradio am Samstag dafür aus, bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Krise wohlhabende Personen stärker zu belasten, ähnlich, wie das Linke schon seit Jahren programmatisch in Form der Vermögensabgabe fordern:
Man darf sich keine Illusionen machen, wenn die Krise vorüber ist, wird es eine riesige Solidaritätsanstrengung brauchen, und ich hoffe, dass wir alle dazu bereit sind. Besonders die, denen es finanziell gut geht.
Fehlender Mut, Kind beim Namen zu nennen
Auf eine dezidierte Vermögensabgabe wollte sich der bayerische Landesbischof doch nicht festlegen. Das war ihm dann doch wohl zu heiß und er spielte den Ball sogleich an die “Experten” weiter:
Da sollen die Experten bewerten, was nützlich ist und was vielleicht auch kontraproduktiv.
Eine Vermögensabgabe hatte unter anderem auch SPD-Chefin Saskia Esken kürzlich ins Spiel gebracht.
Forderungen „aus der Mottenkiste des Marxismus“
Die Forderungen Bedford-Strohms „stammen aus der Mottenkiste des Marxismus“, kritisierte hingegen von Storch. Außerdem werde eine Kirche, „die sich von Spenden und freiwilligen Beiträgen finanziert, dynamischer, vitaler und wieder ihrem religiösen Auftrag verpflichtet sein, statt sozialistische Ideologie zu predigen“, ergänzte sie. Conclusio:
Ich habe nicht vernommen, dass die Kirchen irgendwelche Anstrengungen unternommen hätten, wenigstens für die Osterfeierlichkeiten wie Baumärkte behandelt zu werden und öffnen zu dürfen. Aber es scheint, als halten die Kirchenoberen ihren Gottesdienst für entbehrlicher als den Einkauf von Blumentöpfen und Kneifzangen.