Wachsende Zweifel werden jetzt über die tatsächliche Anzahl an Covid-19-Verstorbenen laut. Grund dafür ist die zu geringe Anzahl an Obduktionen, die in Österreich in Folge von Todesfällen in den österreichischen Krankenanstalten durchgeführt werden. Zuletzt ging man etwa mit Stand Dienstag, 7. April, von insgesamt 208 Todesfällen „durch“ oder „mit“ einer Coronavirus-Infektion aus. Dem lagen allerdings keine lückenlosen Obduktionen zugrunde, ganz im Gegenteil.
Es handelt sich um Angaben der Krankenanstalten gegenüber dem Epidemiologischen Melderegister, wo sich die verstorbenen Patienten zuvor befunden haben. Rund 90 Prozent der Verstorbenen sollen „mit“ dem Coronavirus verstorben sein, d.h. es gab schwere Vorerkrankungen, etwa des Herz-Kreislaufsystems. Das Coronavirus war sozusagen nur noch jene Zusatzerkrankung, die dem bereits schwer erkrankten Körper eines Patienten den finalen Tod brachte.
Altersdurchschnitt der Toten bei 80 Lebensjahren
Vertraut man auf die Daten des Epidemiologischen Melderegisters, dann liegt der Altersdurchschnitt der Toten, die „durch“ oder „mit“ einer Coronavirus-Infektion verstorben sind, in Österreich bei 80 Lebensjahren. Dabei wurde statistisch ermittelt, dass 90 Prozent der Verstorbenen das 70. Lebensjahr bereits überschritten haben. So waren mit 7. April von den Todesopfern 29,3 Prozent 70 bis 79 Jahre alt, 38,5 Prozent waren 80 bis 89 Jahre alt und weitere 18,8 Prozent waren älter als 90 Lebensjahre. Lediglich neun von 208 Toten waren jünger als 60 Jahre.
Der grüne Gesundheitsminister Rudolf Anschober plädiert jetzt für mehr Obduktionen, um festzustellen, wer tatsächlich „durch“ das Coronavirus verstorben ist. Gleichzeitig geht er auch weiterhin von gewissen Unsicherheiten bei der Ursachenforschung bei tatsächlichen Todesfällen aus. Damit befindet man sich bei dieser Kernfrage im Zusammenhang mit der Gefährlichkeit des Coronavirus ebenfalls im Blindflug.