Der russische Energiekonzern “Rosneft” zieht sich aus dem südamerikanischen Erdöl-Förderland Venezuela zurück. Rosneft hat angekündigt, seine Anteile an venezolanischen Beteiligungen direkt an den russischen Staat zu verkaufen. Diese Anteile sollen an eine russische Staatsfirma gehen, die zu 100 Prozent im Eigentum des Kremls steht. Unter anderem zählen dazu die Beteiligungen an den venezolanischen Unternehmen Petromonagas, Petroperija, Boqueron, Petromiranda und Petrovictoria sowie an weiteren Dienstleistern für Erdölfelder und Handelsgesellschaften im Energiesektor.
Weitere venezolanische Aktivitäten sollen durch Rosneft ohne einer Übertragung an sonstige russische Firmen oder ins staatliche Eigentum einfach liquidiert werden. Im Gegenzug soll Rosneft durch den russischen Staat ein Aktienpaket im Ausmaß von 9,6 Prozent am Gesamtportfolio bekommen.
Druck der USA soll aufgefangen werden
Damit soll der Druck der USA aufgefangen werden, die durch ihre fortgesetzte Sanktionspolitik gegenüber dem sozialistischen Regime in Venezuela viele Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit Drittstaaten nachhaltig gestört haben. Eine der Hauptbetroffenen dieser Sanktionspolitik ist die staatliche venezolanische Erdölgesellschaft PDVSA, die in den Strategien von außenpolitischen „Falken“ in Washington schon lange einen Übernahmekandidaten für internationale Energiekonzerne darstellt.
Der Chef von Rosneft, Igor Setschin, ist ein langjähriger Vertrauter und Freund von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin. Für weitere internationale Engagements möchte Setschin offensichtlich mit dem Rückzug aus Venezuela diese Front einmal mittelfristig beruhigen.