Eine gecharterte Antonov-Maschine überflog den österreichischen Luftraum, aufgezeichnet wurde diese Flugbewegung allerdings nirgends.

28. März 2020 / 16:43 Uhr

Militärmaschine überflog Österreich unerkannt

In der Nacht auf den 21. März soll ein militärisch genutztes Flugzeug den österreichischen Luftraum durchquert haben, ohne dass die Flugbewegung von den zuständigen Stellen aufgezeichnet wurde. Wie die Kleine Zeitung berichtete, hatten mehrere Personen in Graz den nächtlichen Fluglärm gemeldet. Bei dem Verursacher der Ruhestörung soll es sich um eine Maschine des ukrainischen Flugzeugbauers Antonov gehandelt haben, die am frühen Morgen des vergangenen Samstags um 2.35 Uhr in einer Flughöhe von etwa 7.000 Metern über der steirischen Landeshauptstadt unterwegs war.

Antonov auf dem Weg in den Kosovo

Angeblich war die Antonov, eigentlich eine Transportmaschine, für militärische Zwecke gechartert worden und während des mysteriösen Überflugs über Österreich auf dem Weg von Leipzig in die Hauptstadt des Kosovo, Priština. Auf der Internetseite Flightradar24 zeigte sich, dass es sich tatsächlich um eine Antonov-Maschine des Typs AN-22a handelte. Welches Land den Flug durchführte, ist nicht bekannt.

Austro Control und Bundesheer waren nicht informiert

Die Austro Control, die für die Koordinierung und Sicherheit des Flugverkehrs im österreichischen Luftraum zuständig ist, will von dem nächtlichen Überflug der Antonov nichts gewusst haben: In der besagten Nacht habe es zwischen 1.00 Uhr und 5.00 Uhr gerade einmal eine einzige Luftbewegung eines zivilen Linienflugzeuges gegeben, teilte das Staatsunternehmen mit.

Auch im Verteidigungsministerium herrschte Ratlosigkeit: Ein Ministeriumssprecher des Bundesheers sagte dazu, dass auch das Bundesministerium für Landesverteidigung über keinerlei Aufzeichnungen des Fluges verfüge.

Anfrage von FPÖ-Bundesräten an Minister

Dass so etwas in Österreich nicht möglich sein darf, fand der FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner. Er und seine Kollegen stellten daher Anfragen an die Minister für Landesverteidigung und Verkehr. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner muss sich nun den Fragen der freiheitlichen Bundesräte stellen, etwa, was die Maschine geladen hatte, ob es sich um eine militärische oder zivile Flugbewegung handelte, wann das Flugzeug von der militärischen Luftraumüberwachung erkannt wurde, in welchem Land die Maschine startete und was die ÖVP-Politikerin in Zukunft zu unternehmen gedenkt, damit solche unregistrierten Überflüge über österreichisches Hoheitsgebiet nicht mehr möglich sind.

Auch die grüne Verkehrsministerin Leonore Gewessler muss sich den kritischen Fragen der freiheitlichen Bundesräte stellen und zu der vermeintlichen Luftraumverletzung Stellung nehmen, auch dazu, ob die ihrem Ministerium unterstellte Austro Control die österreichische Luftwaffe von diesem Überflug in Kenntnis gesetzt hat.

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