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Beatmungsgeräte

Vor allem in der norditalienischen Stadt Bergamo scheint die Intensivmedizin (Bild: dringend notwendige Beatmungsgeräte) durch den steigenden Patientenanfall zusammenzubrechen.

25. März 2020 / 11:43 Uhr

Bergamo: 300 Intensivbetten derzeit durch Virus-Erkrankte belegt

Das norditalienische Gesundheitssystem steht durch die Coronavirus-Seuche an der Kippe. Aktuell sind etwa 300 der 900 Intensivbetten in der städtischen Klinik „Papa Giovanni XXIII“ in Bergamo bereits durch Coronavirus-Erkrankte belegt. Weitere 400 Betten auf der Intensivstation sind für den weiteren Anfall von Virus-Patienten reserviert und könnten bald völlig ausgelastet sein. Bei der Zuteilung eines Intensivbetts kommt es trotz Akutfällen oft zu stundenlangen Wartezeiten.

Die “Weltseuche” hat dazu geführt, dass sämtliche Ressourcen in der Gesundheitsversorgung seit Wochen überstrapaziert sind. Die 120.000-Einwohner-Stadt ist das Epizentrum Italiens seit dem Ausbruch der aus China eingeschleppten Seuche. Viele Patienten, die in einem kritischen Stadium sind, müssen ohne angemessene Palliativversorgung allein und ohne ihre Familien sterben.

Matratzenlager und keine Geburtshilfe mehr im Krankenhaus

In vielen Krankenhäusern rund um Bergamo scheint die Situation noch schlimmer zu sein, wie Berichte aus der Provinz belegen. Dort müssten etwa Patienten teilweise auf Bodenmatratzen gelagert werden, da die Krankenbetten ausgegangen sind. Und wegen der generellen Überlastung könnten grundlegende medizinische Dienstleistungen wie etwa die Geburtshilfe nicht mehr im Krankenhaus erbracht werden, da es an Ärzten und Hebammen fehlt, die wegen der Seuche in der Notfallmedizin eingesetzt sind.

Auch Impfprogramme oder die medizinische Grundversorgung von Gefängnissen sollen massiv eingeschränkt worden sein, da keine entsprechenden Kapazitäten mehr frei sind. Und das eingesetzte medizinische Personal ist am Rande seiner physischen und psychischen Belastbarkeit.

Für Experten ist Coronavirus das “neue Ebola” für Europa

Einzelne Gesundheitsexperten wie etwa der italienische Intensivmediziner Mirco Nacoti sehen in dem sich ausbreitenden Coronavirus das „neue Ebola“ für Europa und seine Gesundheitssysteme. Anhand der explosionsartigen Ausbreitung der “China-Seuche”  und des drohenden Zusammenbruchs der Gesundheitsversorgung sehe man laut Nacoti auch, dass Europa nicht für den Ausbruch einer Pandemie gerüstet ist. Nach dem Abklingen der aktuellen Seuche müssten deshalb alle Gesundheitssystem für neue Pandemien „fit gemacht werden“, so der Intensivmediziner.

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