Voestalpine

Der österreichische Leitbetrieb Voestalpine (hier der Standort Linz) muss wegen der Coronavirus-Krise auf Kurzarbeit umstellen. Ob die von ÖVP-Arbeitsministerin Christine Aschbacher bereitgestellten 400 Millionen Euro lange reichen, bleibt fraglich.

24. März 2020 / 07:05 Uhr

Industrieleitbetrieb Voestalpine stellt in Österreich ab sofort auf Kurzarbeit um

Der international tätige Leitbetrieb Voestalpine stellt im Zuge der Maßnahmen durch die Coronavirus-Krise am Standort Österreich auf Kurzarbeit um. Weltweit beschäftigt die Voestalpine nicht weniger als 52.000 Mitarbeiter. Allein am Standort Linz sind bis jetzt aktuell mehr als 10.000 Beschäftigte von den arbeitsrechtlich einschneidenden Maßnahmen betroffen.

Nachfrage massiv eingebrochen

Wie der Vorstand des Weltkonzerns mitteilt, ist durch „massive Kapazitätsreduktionen und laufende Produktionsstillstände“ vor allem in der internationalen, aber auch österreichischen Automobil-, Luftfahrt-, Maschinenbau- sowie in der Öl- und Gasindustrie, die Nachfrage in den wichtigsten Kundensegmenten massiv eingebrochen.

Neben Österreich wird es auch in den rund 50 europäischen Konzerngesellschaften Kurzarbeit geben, etwa in Deutschland, Belgien oder Frankreich. Diese „temporäre Verminderung“ der Normalarbeitszeit soll auf die tatsächliche kurz- und mittelfristige Produktionsauslastung abgestellt sein. Mit diesen Maßnahmen versucht der Voestalpine-Vorstand den Schaden für Mitarbeiter und Unternehmen so klein wie möglich zu halten.

Linzer Hochofen wird temporär heruntergefahren

Am Standort Linz werden neben der Anmeldung der Kurzarbeit auch einzelne Produktionsbereiche reduziert. Darunter fällt aktuell auch die Verringerung der Roheisenkapazität um rund 20 Produzent durch die temporäre Stilllegung eines kleinen Hochofens in Linz. Wie lange die Kurzarbeit für die Voest-Mitarbeiter dauert und ob dies auch das derzeit nur 400 Millionen Euro umfassenden Kurzarbeitsmodell von ÖVP-Arbeitsministerin Christine Aschbacher über längere Zeit finanziert wird können, ist ungewiss.

Nachdem auch der österreichische Baukonzern Strabag, mit rund 11.000 Mitarbeitern, Kurzarbeit angemeldet hat, betrifft dieses Modell gemeinsam mit der Voestalpine bereits 21.000 Mitarbeiter in Österreich. Das bedeutet, dass bei einer Anwendung dieses Modells allein auf diese beiden Firmen jenes nur bis Mai reichen könnte. Das da aber alle Bereiche wieder im Vorkrisenmodus arbeiten, ist nicht zu erwarten.

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