Dunkle Gewitterwolken scheinen sich wegen der Coronavirus-Krise über dem Tiroler Landhaus zusammenzubrauen. Ein klares Indiz dafür ist die Berichterstattung der Tiroler Tageszeitung (TT) über die Rolle von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in diesem Zusammenhang. Sogar der als ausgesprochen Platter-nahe geltende Chef-Innenpolitiker Peter Nindler sieht den ÖVP-Landeshauptmann „plötzlich mit massiver Kritik an der Corona-Bewältigung konfrontiert“.
TT-Redakteur Nindler, ansonsten in absoluter Nibelungentreue publizistisches Schutzschild Nummer eins für den ÖVP-Landeshauptmann, erwähnt die immer lauter werdenden Rücktrittsforderungen gegenüber ZIB2-“Star” und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) und diagnostiziert, dass Platter seine Schlüsse daraus ziehen müsse.
TT-Generalabrechnung mit Platters Gesundheitspolitik
Und die Kritik Nindlers bleibt nicht bei den aktuell offen zu Tage getretenen Schwachstellen im Krisenmanagement der Coronavirus-Krise innerhalb der schwarz-grünen Tiroler Landesregierung stehen. Nindler sieht „Kratzspuren“ am Macher-Image des schwarzen Landeshauptmanns und nennt als zentrale Schwachstellen der Gesundheitspolitik unter anderem generell den Gesundheits- und Pflegegereich, die Ausschreibung für einen landesweiten Rettungsdienst, die Debatte über die Reform des Krankenanstaltenwesens oder unbefriedigende Lösungen für die finanzielle Besserstellung der Pflegekräfte in Tirol.
Der Tiroler Landespolitik sagt Nindler im Zusammenhang mit den aktuell zutage getretenen Schwächen im Gesundheitswesen jedenfalls einen „intensiven Nachspann“ voraus, und das wird wohl den baldigen Abgang des schwarzen Gesundheitslandesrates Tilg bedeuten.