Von Tag zu Tag wird offensichtlicher, dass das Krisenmanagement des grünen Gesundheitsministers Rudi Anschober in Sachen Coronavirus-Bekämpfung mehr von PR-Charakter als von tatsächlich nachhaltiger Steuerung getragen ist. Hier setzt die Kritik von FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak an, der vor allem das Verhalten Anschobers in der sogenannten „Causa Ischgl“ aufs Korn nimmt. So würden laut Kaniak nicht weniger als 513 norwegische Coronavirus-Fälle auf Aufenthalte in Österreich, vor allem im Bundesland Tirol, zurückgehen. Es gäbe aber keinerlei Erklärung, wie es zu einem auf dem Tisch liegenden Behördenversagen im Bundesland Tirol gekommen sei:
Ich verstehe, dass die Behörden in Norwegen über dieses zögerliche Vorgehen aller zuständigen österreichischen Behörden nicht nur verwundert, sondern sogar verärgert sind – geht es doch auch im schlimmsten Fall um Menschenleben.
Schweigt Anschober aus Koalitionstreu zur Kurz-ÖVP?
Die FPÖ vermutet nicht zuletzt eine anhaltende, aber missverständliche Koalitionstreue bei Anschober zur Kurz-ÖVP, die ihn vor längst notwendigen Klarstellungen und Maßnahmen gegenüber den Tiroler Gesundheitsbehörden, an der Spitze Landeshauptmann Günther Platter und dessen Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, zurückschrecken lässt. Für FPÖ-Gesundheitspolitiker Kaniak ist das mehr als unverständlich:
Das Schweigen des Ministers zu dieser Causa ist nicht mehr länger zu akzeptieren. Dieser handfeste Skandal darf nicht unter den Tisch gekehrt werden, denn das lasche Vorgehen der Behörden schadet Österreich und unserem Tourismus nachhaltig. Anschober ist nun angehalten, sich zu diesem Sachverhalt endlich zu äußern. Als verantwortliches Regierungsmitglied ist er mit Sicherheit über alle notwendigen Details informiert