Das Bundesland Tirol hat in Zeiten der Coronavirus-Krise seine eigenen Turbulenzen. In der sogenannten „Causa Ischgl“ um die Schließung von Tourismusbetrieben und die Beendigung der Wintersaison in der Tiroler Fremdenverkehrsmetropole Ischgl geraten die Tiroler Behörden von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) abwärts in ein schiefes Licht. Eine besondere Rolle scheint hier der mächtige ÖVP-Abgeordnete und Seilbahnwirtschaftsvertreter Franz Hörl als ÖVP-Wirtschaftsbundobmann Tirols und Lobbyist für „seine Touristiker“ zu spielen.
Es geht um den Zeitpunkt der Schließung von Tourismusbetrieben wegen des Auftretens von Coronaverdachtsfällen. Ein aufklärungsbedürftiger SMS-Verkehr vom 9. März mit dem Wirt des Lokales „Kitzlock“ und Hörl lässt den begründeten Verdacht zu, dass hier im Vorfeld politische Absprachen und ökonomische Interessen im Zentrum gestanden haben könnten.
ÖVP-Wirtschaftsbundobmann Hörl und Platter bei Saisonende
Verdächtig mutet auch der gemeinsame Auftritt von Wirtschaftsbündler Hörl gemeinsam mit Platter am 13. März an, wo der Tiroler Landeshauptmann offiziell das Ende der Tiroler Wintersaison wegen der Coronavirus-Krise für den 15. März bekannt gegeben hat.
Welche Absprachen, Interventionen und politischen Tauschgeschäfte hier innerhalb der ÖVP gelaufen sein könnten, wird wohl noch Landtag, Nationalrat und vielleicht auch die Zivil- und Strafgerichte beschäftigen. Auf Platter, Hörl aber auch Sebastian Kurz als ÖVP-Bundesobmann kommen fordernde Zeiten zu. Die FPÖ fordert jedenfalls eine Aufklärung der „Causa Ischgl“ in allen Instanzen.