Die einschneidenden Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise fordern in der Wirtschaft die ersten Opfer und Kollateralschäden. So hat der Baukonzern Strabag mit sofortiger Wirkung österreichweit alle rund 1.000 Baustellen gestoppt. Darüber hinaus wurden alle 11.000 Mitarbeiter am Standort Österreich im Rahmen des Frühwarnsystems des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet.
Grund für die Maßnahme sei laut Strabag, dass der in einer Verordnung des Sozialministeriums geforderte Mindestabstand von einem Meter zwischen den Mitarbeitern auf den Baustellen nicht gewährleistet werden kann. Darüber hinaus sei auch die Lieferkette im Rahmen der Baustellenbewirtschaftung und Projektabwicklung nicht mehr sichergestellt.
Sollte Situation Monate dauern, drohen unabsehbare Folgen
Sollte die rechtliche und faktische Situation auf Grund der Coronavirus-Krise mehrere Monate lang dauern, dann seien laut Strabag-Management die Folgen für das Unternehmen, die Eigentümer und die Mitarbeiter nicht absehbar. Es sei aber jedenfalls mit negativen Auswirkungen zu rechnen. Es sollten bis auf Weiteres nur noch einige wenige Baustellen, wo Mindestabstände zwischen den Mitarbeitern garantiert werden können und die von übergeordnetem öffentlichen Interesse seien, weitergeführt werden.
Insgesamt beschäftigt der Strabag-Konzern international 77.000 Mitarbeiter. Inwieweit auch andere Länder und Standorte gefährdet sind und in ähnlicher Art und Weise zurückgeführt werden müssen, ist noch nicht abschätzbar.