Die aktuelle Coronavirus-Krise hat auch einen Bezug zur christlichen Religion. Mit der „Heiligen Corona“, einer Märtyrerin aus der Zeit der Spätantike, gibt es auch einen tiefsinnigen religiösen und damit spirituellen Bezug zur aktuellen „Weltseuche“ und deren Ausbreitung. Das Ökumenische Heiligenlexikon schildert die „Heilige Corona“ als Schutzpatronin gegen Seuchen. Der Überlieferungslegende nach war Corona die Frau des Märtyrers Victor.
Im Alter von erst 16 Lebensjahren starb sie einen grausamen Martertod, indem ihr Körper durch das Befestigen an zwei gebeugten Palmen, die dann emporschnellten, in der Luft regelrecht zerrissen wurde.
Griechische Legende siedelte Corona in Damaskus an
Die griechische Überlieferungslegende siedelt Leben und Martyrium der „Heiligen Corona“ im syrischen Damaskus an. Aber auch Antiochia, in der heutigen Türkei, das ägyptische Alexandria, Sizilien und sogar das französische Marseille werden als Standorte angegeben. Lang zurückreichende christliche Verehrungstraditionen gibt es in der griechischen, der lateinischen und der äthiopischen Kirche.
Coronavirus-Gebiet Italien war erster Verehrungsort in Europa
Die Corona-Verehrung kam im 6. nachchristlichen Jahrhundert ausgerechnet in das heutige Coronavirus-Gebiet Mittel- und Norditalien. Entsprechende Reliquien kamen aus Ägypten über die Insel Zypern und Sizilien nach Norditalien. Im mittelitalienischen Castelfidardo bei Osimo wurde an Stelle einer ehemaligen heidnischen Verehrungsstätte eine der „Heiligen Corona“ gewidmete Kirche errichtet.
Kaiser Otto III. überführte Reliquien aus dem italienischen Otricoli bei Terni in das deutsche Aachen, Kaiser Karl IV. weitere Reliquien von Feltre nach Prag. Teile der Gebeine der „Heiligen Corona“ wurden im September 1191 durch Bischof Gentile nach Osimo gebracht.
Österreich ist Verehrungsort für die „Heilige Corona“
Unser Heimatland ist einer der zentralen Verehrungsorte für die „Heilige Corona“. Aktuelle Verehrungsorte sind etwa in St. Corona am Wechsel oder St. Corona am Schöpfl bei Altenmarkt (NÖ). Und die österreichische Währung „Krone“, die bis 1924 in Österreich Vorgängerzahlungsmittel des Schillings war, leitet sich auch von der „Heiligen Corona“ ab.
Deshalb wird die „Heilige Corona“ von den Gläubigen nicht nur als christliche Schutzpatronin gegen Seuchen angerufen, sondern auch in Geldangelegenheiten, bei der Schatzsuche und im Glückspiel, etwa bei der Teilnahme an einer Lotterie.