Der ehemalige langjährige katalanische Regionalpräsident und Unabhängigkeitsführer Carles Puigdemont sprach am 29. Februar vor seinen Anhängern in Südfrankreich. Versammlungsort der Großkundgebung katalanischer Patrioten war das südfranzösische Perpingnan. Nach seinem Exil in der belgische Hauptstadt Brüssel ist es das erste Mal, dass der konservativ-liberale katalanische Spitzenpolitiker an einer Veranstaltung der Unabhängigkeitsbewegung teilnahm.
Puigdemont war 2017 aus Spanien geflohen, nachdem ihn die Madrider Zentralregierung zur Verhaftung ausgeschrieben hatte. Der bis heute aufrechte Straftatbestand gegen den katalanischen Ex-Regierungschef lautet auf „Rebellion gegen den spanischen Zentralstaat“. Der Vorhalt fußt auf der Abhaltung eines Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien, das von Puigdemont und seinen Regierungspartnern organisiert worden war.
Massenveranstaltung im südfranzösischen Perpingnan
Zur Veranstaltung der Unabhängigkeitsbewegung kamen zehntausende Katalanen ins südfranzösische Perpingnan. Viele Kundgebungsteilnehmer hielten Transparente hoch mit der Forderung, die derzeit in spanischen Gefängnissen einsitzenden Mitstreiter von Puigdemont sofort freizulassen.
Unter anderem ist der ehemalige Stellvertreter Puigdemonts, Oriol Junqueras, zu einer 13-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden, die er derzeit in Madrid absitzt. Er führt weiterhin seine Partei der katalanischen Linksrepublikaner (ERC) aus dem Gefängnis heraus und ließ sich 2019 für das Europaparlament als Kandidat aufstellen und wählen. Im Jänner wurde ihm allerdings sein Mandat im EU-Parlament aberkannt.