FPÖ-Verfassungssprecherin Susanne Fürst hat am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien über Fälle berichtet, in denen unliebsame Meinungen – vor allem im Internet – unterdrückt werden. Sie brachte Beispiele von sachlichen Kommentaren, die von Facebook einfach vom Netz genommen wurden.
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Unzensuriert-Artikel als “Fake News” denunziert
Fürst nannte auch einen Vorfall, bei dem ein Bericht von unzensuriert in den Fokus bundesdeutscher Jäger von Falschmeldungen geriet. Die gemeinnützige GmbH Correctiv behauptete auf ihrem Portal, dass der unzensuriert-Artikel „Sohn beschützt Mutter und wird von fünf Schwarzafrikanern niedergeprügelt“ nicht stimmen würde:
Völlig falsch: Es gibt keinen Beleg, dass es einen solchen Fall in Wien wirklich gab – die Polizei dementiert.
Statt für diesen schweren Vorwurf Beweise beizubringen, bestand die Recherchearbeit von Correctiv lediglich darin, auf Google zu suchen, ob ein anderes Medium auch über den Vorfall berichtet hat. Weiters nahm man ein Mail der Landespolizeidrektion Wien, in dem diese nur feststellt, dass sie zu diesem Vorfall keine Information habe oder diese nicht im internen Berichtswesen bis an die Zentrale gedrungen seien, als Grund, den von Zeugen und mit Dokumenten bestätigten Artikel zu diskriminieren.
Die Beweise für die Tat am 14. Februar zwischen 19.30 und 19.40 Uhr in Wien-Donaustadt sind eindeutig. Einen Nachweis für die Richtigkeit des Artikels haben wir nach der Verunglimpfung durch Correctiv auf Twitter veröffentlicht: den „Patientenbrief“ des Krankenhaus Nord:
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Fälschung des Spitalsberichts unterstellt
Correctiv unterstellte daraufhin indirekt, dass es sich dabei um eine Fälschung handle könne und brachte am 25. Februar dieses Update:
Die Webseite „Unzensuriert“ schickte uns nach Veröffentlichung unseres Faktenchecks einen angeblichen Patientenbrief des Krankenhaus Nord, „Abteilung für Orthopädie und Traumatologie“ vom 14. Februar in Wien zu, als vermeintlichen Beleg für den Artikel. Die Sprecherin des Krankenhaus Nord schreibt uns auf Nachfrage per E-Mail, dass der Brief auf den ersten Blick zumindest „nicht unecht“ aussehe, aber das mit Sicherheit erst gesagt werden könnte, wenn Name und Geburtsdatum vorlägen – über die Behandlung und Vorgeschichte dürfte sich das Krankenhaus aus Datenschutzgründen aber ohnehin nicht äußern.
Amtsvermerk bei der Polizei
Darüber hinaus gibt es auch eine Anzeige bei der Polizei, die wir hier – natürlich anonymisiert – veröffentlichen und hoffen, dass Correctiv nicht auch dieses amtliche Dokument in Frage stellt.
Vielleicht kann Correctiv über die angeführte Aktennummer bei der Polizei jetzt herausfinden, ob es diesen Angriff der Migranten auf den Sohn gab.
Schwere Körperverletzung durch bis zu neun Personen
Aus der Niederschrift im Bezirkspolizeikommissariat Donaustadt ist zudem ersichtlich, dass die Tat sogar dramatischer war als von unzensuriert dargestellt. In dieser Anzeige durch das Opfer und Zeugen ist nämlich nicht von fünf Personen, sondern von acht Angreifern die Rede. Fünf davon seien Schwarzafrikaner gewesen.
Die Polizei geht davon aus, “dass diese Tat von mehreren Personen in verabredeter Verbindung durchgeführt wurde. Aufgrund dessen wird von dem Delikt einer schweren Körperverletzung ausgegangen“, wie dem Amtsvermerk weiter zu entnehmen ist.
Angesichts dieses „Faktenchecks“ wäre es dringen nötig, die Berichte von Correctiv selbst regelmäßig auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.