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Wladimir Putin

Russlands Präsident Vladimir Putin will weiter an der Seite Syriens stehen.

22. Feber 2020 / 17:56 Uhr

Russland lässt sich von der Türkei nicht einschüchtern: “Stehen zu Assad”

Der Türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan setzte der von der russischen Luftwaffe unterstützten syrischen Armee ein Ultimatum bis Ende Februar. Sie sollen das Grenzgebiet zur Türkei für die Schaffung einer türkischen Sicherheitszone räumen. Nun nähert sich das Fristende und eine türkische Delegation reiste nach Russland, um an das Ultimatum zu erinnern. Doch Russland stellt klar: Man weicht nicht von Syriens Seite.

Erdoğan will ein Kurdistan verhindern

In dem Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien lebt überwiegend das Volk der Kurden. Die Türkei will seit Jahrzehnten einen kurdischen Staat verhindern. Die Kurden in Syrien sind mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verbündet und leisteten wichtigen Beistand im Kampf gegen den Islamischen Staat.

Nun fürchtet Erdogan die Genehmigung Assads für eine kurdische Autonome Republik direkt an seiner Grenze. Daher ist die Türkei in die kurdischen Gebiete einmarschiert. Wie unzensuriert berichtete, unterstützt die Türkei dadurch indirekt radikal-muslimische Kräfte, die mit den Kurden und der syrischen Armee um die Vorherrschaft in der Region um die Städte Aleppo und Ildib kämpfen.

Frist des Ultimatums neigt sich dem Ende zu

Die Türkei hat Syrien und den Kurden ein Ultimatum gestellt. Sie sollten sich aus einem bestimmten Grenzgebiet bis Ende Februar zurückziehen. Hier will Erdoğan, obwohl auf syrischem Boden, einen Schutzstreifen mit seiner Armee errichten. Offiziell zum Schutz seiner eigenen Einwohner. Der entscheidende Faktor bei der Haltung Syriens ist dabei Russland.

Russland ist ein Verbündeter Assads. Die russische Luftwaffe hat selbst mehrere Stützpunkte in Syrien errichtet und unterstützt Assad bei der Rückeroberung seines Landes. Solange Assad um die Unterstützung des russischen Präsidenten Wladimir Putin weiß, hat er keine Angst vor der Türkei. Erdoğan weiß das. Daher setzt er alles daran, Russland dazu zu bewegen, seine Position bis Ende Februar zu ändern.

Assad spricht von „leeren Wortblasen“

Doch die Zeit spielt gegen Erdoğan. Etwa eine Woche hat er noch Zeit, bis das Ultimatum abgelaufen ist. Währenddessen verkündete Assad am Dienstag in einer Ansprache im Fernsehen, dass man jeden Zentimeter des syrischen Bodens befreien werde:

Die Kämpfe zur Befreiung der Landstriche um Aleppo und Ildib herum werden weitergehen, unbeachtet von irgendwelchen leeren Wortblasen aus dem Norden.

Daraufhin reiste am Dienstag eine türkische Delegation nach Moskau. Sie soll Russland erneut aufgefordert haben, die Unterstützung Assads zu beenden und die Grenzregion den Rebellen zu überlassen.

Russland versichert Unterstützung Syriens

Russland zeigt sich von der Türkei unbeeindruckt. Die türkische Delegation musste zu ihrer Schande ohne Ergebnis abreisen. Wie der Spiegel berichtete, verkündeten die Gesprächspartner nur, dass man „alles dafür tun werde, die Gewalt in Ildib einzudämmen“. Nun will die Türkei entscheiden, ob es noch im Februar ein Treffen von Putin und Erdoğan geben soll. Es wäre das dritte Treffen. Die beiden ersten endeten ergebnislos. Russland argumentiert, man wolle seine beiden Militärhäfen in Tartus und Hmeimim nahe Latakia verteidigen. Daher unterstütze man Assad. Man wolle ein stabiles Land.

Erdoğan hofft auf Trump

Erdoğan scheint langsam an Russland zu verzweifeln. Nun wandte er sich an den Präsidenten der Vereinigten Staaten Donald Trump. Dieser solle Russland dazu bewegen, seine Meinung zu ändern. Trump unterstützt den Wunsch der Türkei und teilte dies Moskau auch telefonisch mit.

In Russland empfindet man dies jedoch als Schmach und Überschreiten einer roten Linie statt als ernst zunehmendes Argument. Wenn Erdoğan auf Trump setzt, scheint er wirklich keinen Ausweg mehr zu sehen. Die Amerikaner bildeten jahrelang vor Ort die Kurden aus, um sie anschließend beim Einmarsch der Türken vor wenigen Monaten im Stich zu lassen und abzuziehen.

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