Wolfgang Peschorn und Christian Pilnacek

Eurofighter-Geschäft: Liest man bei Finanzprokuratur-Chef Wolfgang Peschorn (l.) zwischen den Zeilen, dann könnte der nächste Justizskandal rund um das “System Pilnacek” drohen.

14. Feber 2020 / 12:49 Uhr

Eurofighter-Geschäft: Wer kassierte, und wer stand bei Ermittlungen auf der Bremse?

Kryptische Andeutungen des Finanzprokuratur-Chefs und Ex-Innenministers Wolfgang Peschorn geben den Spekulationen über die Nutznießer und Hintermänner des Eurofigther-Geschäfts wieder neuen Auftrieb. So hält es Peschorn nicht für ausgeschlossen, dass bei der Aufklärung der Hintergründe des Eurofighter-Kaufes „Unbekannte“ auf der Bremse stehen würden, wie er in der ZIB2 am gestrigen Donnerstag erklärte. Einen solchen „Verdacht“ wollte der Fipro-Präsident ausdrücklich nicht ausschließen.

Peschorn mutmaßt, dass die Profiteure des seinerzeitigen Eurofighter-Deals als „Bremser“ ausgemacht werden könnten. Dazu verweist er auf die „Einpreisung“ von nicht eindeutig zuordenbaren 183,4 Millionen Euro in den Gesamtkaufpreis von zwei Milliarden Euro. In dieser Summe sollen auch die kolportierten 55 Millionen an “Zuwendungen” stecken – Österreich habe die Korruption durch Airbus also auch noch selbst bezahlen müssen.

Bremsen kann nur die Weisungskette in der Justiz

Mit dem Hinweis auf die „Bremser“ legt Peschorn auch eine heiße Spur in Richtung Justiz. Und er geht noch weiter und verweist auf drei bereits bekannte von 14 Personen, die in US-Unterlagen als Nutznießer der Zuwendungen von Airbus/EADS genannt werden, gegen die in Österreich eine Strafverfolgung bereits rechtskräftig eingestellt worden sei. Die Namen werden wohl demnächst bekanntgegeben.

Damit landet man aber wieder beim “System Pilnacek” und dem Justizministerium, bei dem die Weisungskette in jedem brisanten Strafverfahren zusammenläuft. Das könnte für Pilnacek, aber auch die neue grüne Justizministern Alma Zadic noch sehr unangenehm werden.

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