Was wäre medial los gewesen, hätte die FPÖ in ihrer Regierungsbeteiligung Personenkult um ihre Minister auf Steuerzahler-Kosten betrieben? Genau das macht jetzt aber die Wiener SPÖ mit Umweltstadträtin Ulli Sima, deren Bild – zum Beispiel in Floridsdorf – mit dem SPÖ-Bezirksvorsteher Georg Papai bei Eingängen zu Parkanlagen zu sehen ist. Bei FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler in Simmering gibt es das nicht.
Kein Bild mit FPÖ-Bezirksvorsteher
Während also bei den Parkanlagen in Floridsdorf auf allen Informationssäulen, auf denen die Historie der Grünanlage erklärt wird, ein Foto der Umweltstadträtin und des SPÖ-Bezirksvorstehers samt dem Text „Wir wünschen Ihnen schöne Stunden und gute Erholung in unseren Wiener Parks – den Wohnzimmern im Freien!“ prangt, sucht man im elften Bezirk solche Tafeln vergebens. Dort sind die Informationssäulen, etwa beim Herderpark, nicht mit einem Bild der Umweltstadträtin und des Bezirksvorstehers geschmückt.
Peinliche Ausreden aus dem Rathaus
Das wird doch nicht an der Parteifarbe des Bezirksvorstehers liegen, dachte sich Simmerings Bezirksvorsteher Stadler (FPÖ) und fragte beim Stadtgartenamt nach – die Antwort: Ein Bild mit Sima und dem jeweiligen Bezirksvorsteher komme nur dann auf die Informationssäule, wenn der Park gemeinsam von den beiden eröffnet werde.
Die Antwort des Stadtgartenamts stellte sich als schlechte Ausrede heraus. Denn auch in Simmering wurde die Parkanlage in der Hallergasse gemeinsam von Sima und Stadler eröffnet. Als Stadler dem Stadtgartenamt dies mitteilte, bekam er eine neue Ausrede zu hören: Das Taferl mit Sima und ihm gebe es nur, wenn beide eine Parkanlage benennen. Die Neueröffnung in der Hallengasse gelte also nicht, man hätte hier auch gleich einen Namen finden müssen.
Wasserpark entstand vor Geburt Simas
Wieder wurde das Stadtgartenamt der schlechten Ausrede überführt, weil es so eine Informationssäule mit dem Sima-Papai-Bild ja auch bei den Eingängen zum Wasserpark in Floridsdorf gibt. Dieser Park kann gar nicht von den beiden eröffnet, geschweige denn benannt worden sein, denn dieser Wasserpark entstand bereits von 1928 bis 1929. Zu dieser Zeit waren weder Sima noch Papai geboren.
Das steht in “Wikipedia”:
Die erste Donauregulierung von 1870 bis 1875 legte den ehemaligen Hauptarm der Donau still. Das nordwestliche Ende der dadurch entstandenen Alten Donau begann zu veröden, da sich wilde Ablagerungen bildeten. Die somit notwendig gewordene Befestigung und Sanierung dieses Areals wurde eines der größten Projekte des Wiener Stadtgartenamtes unter Direktor Friedrich Kratochwjle. Von 1928 bis 1929 entstand nach Plänen des Gartenarchitekten Kratochwjle anstelle des sumpfigen Geländes der Floridsdorfer Wasserpark.
Parteiwerbung auf Kosten der Allgemeinheit
Stellungnahme von Bezirksvorsteher Paul Stadler dazu:
Mir geht es ja nicht darum, dass ich mit der SPÖ-Umweltstadträtin Ulli Sima auf einem Bild zu sehen bin. Aber dieses Beispiel zeigt die Ungleichbehandlung roter Stadträte gegenüber den Bezirksvorstehern, die einer anderen Partei angehören. Was mich vielleicht noch mehr stört, ist die Tatsache, dass hier Parteipolitik auf Kosten der Steuerzahler gemacht wird. SPÖ-Stadträtin Sima und SPÖ-Bezirksvorsteher Papai verschaffen sich mit solchen Bildern bei Parkanlagen Werbung, die die Allgemeinheit zahlen muss.