Die ungeregelte Einwanderung und der damit zusammenhängende Bau-Boom samt der Änderung des Garagengesetzes haben dem rot-grünen Wien zugesetzt.
Ungeregelter Zuzug erzwang Bau-Boom
Ausgehend von der Ankündigung des ehemaligen SPÖ-Bürgermeisters Michael Häupl, den Zuzug zu fördern und Wien zu einer Zwei-Millionen-Metropole zu machen, entwickelte sich ein Bau-Boom, den auch der Bezirk Simmering zu spüren bekam. Und ausgerechnet grüne Planungsstadträtinnen haben Grüngebiete zu Baugebieten umgewidmet und in den vergangenen Jahren große Teile der Böden Wiens für immer versiegelt.
Umdenken gefordert
„Da gehört ein Umdenken her: Baulücken schließen, wo der Boden schon versiegelt ist, und höhere Bauten dort, wo es die Bauordnung zulässt“, sagt Bezirksvorsteher Paul Stadler, der sich maßlos darüber ärgert, dass die rot-grüne Stadtregierung ein neues Garagengesetz beschlossen hat, das fürchterliche Auswirkungen auf die Stadtflächen habe.
Negative Auswirkungen durch Garagengesetz
Ursprünglich galt: pro Wohnung ein Garagenplatz. Nach der Gesetzesänderung: ein Garagenplatz für 100 Quadratmeter. Bei den heute üblichen kleinen Single-Wohnungen gab es nun die Auswirkung, dass plötzlich nur noch ein Garagenplatz für drei Wohnungen zur Verfügung stand und im schlechtesten Fall zwei Autos auf der Straße parken müssen.
Rot-Grün wollen eigene Fehler reparieren
„Was die Stadtregierung von Rot und Grün jetzt versucht, ist die Reparatur ihrer eigenen Fehler, was dramatische Auswirkungen auf die Bewohner hat“, sagt Stadler. In Simmering zum Beispiel machen die Grünen für so genannte „coole Straßen“ mobil. “Im Fall der Simmeringer Hakelgasse, die sie dafür ausgesucht haben und wo wir sowieso vorhaben, Bäume zu pflanzen, bedeutet das: Sperre der Straße und der Verlust von 50 Parkplätzen”.
Klimaschutz mit Hausverstand
Dazu meint Bezirkschef Stadler: „Auf der von der grünen Planungsstadträtin Brigit Hebein dargestellten Hitzekarte für Wien gibt es keinen einzigen Hitzepol in Simmering. Dennoch sind wir nicht abgeneigt, den Bezirk zum Beispiel durch ‚coole Straßen‘ attraktiver zu machen. Aber nicht zum Preis, den die Grünen vorschlagen, nämlich den Autofahrern zuerst das Geld für die Kurzparkzone wegzunehmen und dann auch noch die Parkplätze zu streichen“.
Keine Schikanen für Autofahrer
In die gleiche Kerbe schlägt auch der Vorsitzende des Umweltausschusses im Bezirk, Christoph Huber: „Wir sind für Begrünungsmaßnahmen und im weiteren Sinn für Klimaschutz mit Hausverstand. Dort, wo wir Möglichkeiten für Begrünung erkennen, erfolgt eine genaue Abwägung von Interessen, Nutzen und Kosten und gegebenenfalls die Umsetzung. Wo wir jedenfalls nicht mitmachen, sind ausufernde Begrünungsmaßnahmen auf Kosten von Autofahrern, die ohnehin schon von einer rot-grünen Stadtregierung eine Schikane nach der anderen ertragen müssen“.
Asphaltwüsten vor Supermärkten begrünen
Simmering, so Stadler, sei nach wie vor ein grüner Bezirk. Es gebe mehr Grünflächen als verbaute Flächen. „Darauf haben wir auch ein Auge gelegt“, ist Stadler stolz, der mit einer visionären Maßnahme aufhorchen lässt: „Ich bin in Gesprächen mit Vertretern der Supermarkt-Ketten, um vielleicht zu erreichen, dass auch die Asphaltwüsten ihrer Parkplatzanlagen zum Beispiel mit Baumpflanzungen attraktiver gestaltet werden können“.
Das sei zwar ein schwieriges Unterfangen, weil die Kosten dafür enorm wären, so Stadler, der nach ersten Gesprächen eine Summe von 5.000 Euro pro Baum nennt. „Einen Versuch ist es aber wert“, ermutigt sich der Bezirkschef.