Am letzten Tag ihrer Amtszeit als Kulturministerin griff Karoline Edtstadler noch einmal so richtig in den Farbtopf und färbte die Kuratorien des Museums Albertina, des Technischen Museums und des Museums für Angewandte Kunst um. Der ÖVP-nahe Ex-Raiffeisen-Generalanwalt und Ex-Flüchtlingskoordinator Christian Konrad, der Ex-SPÖ-Klubobmann und Volksanwalt Peter Kostelka und der ehemalige Vranitzky-Kabinettschef und Verbund-Manager Hannes Sereinig mussten überfallsartig ihren Hut nehmen.
Unter Türkis-Blau wurde hier nicht umgefärbt und die aus der alten Ära der SPÖ/ÖVP-Koalition vorhandenen Funktionäre im Amt belassen. Edtstadler wollte vor der Amtsübernahme durch die Grüne Ulrike Lunacek, die jetzt als Staatssekretärin im Vizekanzleramt für Kunst und Kultur zuständig ist, wohl noch machtpolitische Fakten schaffen.
Kunsthistorikerin Hammer-Tugendhat sagte Edtstadler ab
Die Position von Christian Konrad wollte Edtstadler noch schnell mit der Kunsthistorikerin Daniela Hammer-Tugendhat besetzen. Diese soll aber laut Medienberichten abgesagt haben. Hammer-Tugendhat ist nicht nur Kunsthistorikerin, sondern auch Mutter von Lukas Hammer, einem grünen Nationalratsabgeordneten.
Schwarz-grüner Postschacher Thema im Parlament.
FPÖ-Kultursprecher Volker Reifenberger kritisiert den schwarz-grünen Postenschacher in einer Aussendung heftig:
Hier zeigt die Volkspartei die moralische Flexibilität eines Zirkusartisten, denn es kommt offensichtlich nicht darauf an, was einer macht, sondern vielmehr wer es macht. Postenschacher in Reinkultur!
Reifenberger kündigt auch an, eine parlamentarische Anfrage an den neuen Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport einzubringen, um in dieser Causa etwas Licht ins dunkle Schwarz-Grün zu bringen.
Zuständiger Kulturminister Kogler ahnungslos?
In einem Kurier-Bericht wird darüber berichtet, dass die schwarz-grüne Bundesregierung unmittelbar nach Amtsantritt einen umfassen Postenschacher-Pakt im Kulturbereich vereinbart hätte. Seltsam ist nur, wie auch diesem Artikel zu entnehmen ist, dass der zuständige Kulturminister Werner Kogler dazu keine Wahrnehmung gehabt haben will. Er wird im Kurier so zitiert: “Habe mich jetzt mit ganz anderen Sachen beschäftigt”. Wer beschäftigt sich dann in der schwarz-grünen Bundesregierung mit dem Postenschacher?