„Das ist offenbar der Versuch, kritische Stimmen mundtot zu machen“, sagen FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer und FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl zur medial kolportieren Entlassung von Susanne Wiesinger als Ombudsfrau durch ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann.
Dramatische Entwicklung an Wiener Schulen angeprangert
Zuerst wurde Wiesinger von den Roten in Wien „gemobbt“, weil sie, sogar selbst SPÖ-Lehrerin, die dramatische Entwicklung in Wiener Schulen anprangerte und im September 2018 in der Servus-TV-Sendung „Talk im Hangar 7“ behauptete:
Unter der Türkis-blauen-Regierung nahm man die Aussagen der Lehrerin aus Wien-Favoriten ernst und holte sie als Ombudsfrau in das Bildungsministerium. Ein Jahr war die Lehrerin in Österreich unterwegs, um das Ausmaß an kulturellen und religiösen Konflikten zu erheben und bei Missständen und behördlichen Versäumnissen beratend zu unterstützen.
Kinder als Kollateralschaden einer blinden ideologischen Politik
Unabhängig und weisungsfrei sollte diese Anlaufstelle sein. Nach einem Jahr als Ombudsfrau im Bildungsministerium sagte Wiesinger gegenüber dem Online-Medium addendum ernüchtert:
In unseren Klassenzimmern spielt sich tagtäglich eine bildungspolitische Katastrophe ab. Kinder sind zu oft der Kollateralschaden einer blinden ideologischen Politik. Die Parteilinie ist oft wichtiger als wirkliche Hilfe für die Schüler.
Zu oft gehe es den Bildungspolitikern bei den Problemen in unseren Klassenzimmern nicht um die Suche der bestmöglichen Lösung, sondern um die Frage, welche parteipolitische Position vertreten werden muss.
Frauenrechte aufgrund der Parteilinie ignoriert
Die fatalen Folgen dieser Ideologie beschreibt sie in ihrem neuen Buch „Machtkampf im Ministerium“: Einwandererkinder der zweiten und dritten Generation sprechen oft nicht genug Deutsch für einen Schulabschluss, Frauen- und Minderheitenrechte werden aufgrund falsch verstandener Toleranz oder Parteilinien ignoriert. Zudem werden Eltern vom Staat zu schnell aus ihrer Verantwortung entlassen.
Auch Antisemitismus seitens moslemischer Schüler wird ein immer größeres Problem. Die Fälle reichen von antisemitischen Parolen bis Eskalationen bei Besuchen des Konzentrationslagers Mauthausen. Konsequenzen bleiben aus, die Lehrer werden mit dem Problem allein gelassen.
Hofer: Freistellung Wiesingers überdenken
Das alles wollen SPÖ und Grüne sowieso nicht hören, die (jetzt andere) ÖVP auch nicht mehr. FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer fordert Bildungsminister Faßmann in einer Aussendung auf, seine Entscheidung bezüglich Wiesinger zu überdenken:
Susanne Wiesinger hat die Probleme an Schulen mit hohem Migrationsanteil, vor allem in Wien, richtig analysiert. Dass gerade in Wien so viele Kinder Privatschulen besuchen, ist doch ein klarer Hinweis auf diese Problemlage. Wer es sich leisten kann, flüchtet aus dem öffentlichen Schulsystem. Leidtragende sind jene Kinder, die aus weniger betuchten Elternhäusern kommen, die sich Privatschulen nicht leisten können. Diesen Kindern erwächst dadurch ein enormer Nachteil, der sich auf ihr ganzes späteres Leben auswirken kann.
Kickl: Faßmann hat doppeltes Problem mit Meinungsfreiheit
Und FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl geht mit der ÖVP und Faßmann hart ins Gericht:
ÖVP-Minister Faßmann bestraft Susanne Wiesinger anscheinend dafür, dass sie ihre Meinung niedergeschrieben hat. Zu den Attacken auf die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Lehre durch einen linksextremen Mob, der regelmäßig die Vorlesungen von Lothar Höbelt an der Uni Wien stört und sie zuletzt sogar verhindert hat, habe ich von ihm aber noch kein Wort gehört. ÖVP-Minister Faßmann hat offenbar ein doppeltes Problem mit Meinungsfreiheit. Auf jeden Fall misst er mit zweierlei Maß.
Nepp: Vom tiefschwarzen Moloch aus dem Ministerium geekelt
Heftige Kritik an der Abservierung Wiesingers als Ombudsfrau im Bildungsministerium durch den ÖVP-Bildungsminister übt der geschäftsführende Wiener FPÖ-Obmann, Vizebürgermeister Dominik Nepp, in einer Presseaussendung:
Nachdem Frau Wiesinger vom SPÖ-System in Wien gemobbt wurde, wird sie jetzt vom tiefschwarzen Moloch aus dem Ministerium geekelt. Einmal mehr zeigt sich, wie SPÖ und ÖVP mit couragierten Menschen umgehen, die Missstände ans Tageslicht bringen und Skandale aufdecken.
Moslem-Schüler weigern sich, das Wort “Rock” zu schreiben
Dass gegen die Bildungsverweigerer in den Schulen nicht mit aller Konsequenz vorgegangen wird, beschreibt Wiesinger in ihrem Buch mit folgendem Beispiel: Moslemische Schüler würden sich weigern, das Wort „Rock“ zu schreiben, weil das Tragen des Rockes im Islam verboten sei.