Drei Mal hat das linke Festival „Monis Rache“ von 2016 bis 2018 in Tutow im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern stattgefunden. Laut Veranstalter seien mehr als 4.000 Gäste zu den Techno-Veranstaltungen gekommen, die “antikapitalistisch” und “frei von Sexismus und Rassismus” sein sollten.
ARD-Jugendreportage
Dass das mit dem Raum frei von Sexismus nicht so ganz geklappt hat, offenbarte jetzt eine Reportage des Strg_F-Formats. In dem zum ARD-Jugendangebot „Funk“ gehörigen Format wird berichtet, dass ein Organisationsmitglied von „Monis Rache“ Kameras auf den Miet-Toiletten versteckt hatte, und zwar offensichtlich all die Jahre, wo das antifaschistische Spektakel lief. Er filmte die ihre Notdurft verrichtenden Frauen, schnitt die Szenen zu Videos zusammen und verkaufte sie auf einer Porno-Plattform im Internet für mutmaßlich 8.000 Euro.
Keine Reaktion der Festival-Leitung
Die anderen Organisatoren des Festivals wurden bereits im September über die Spanner-Videos aus ihrem Festival informiert. Doch zu einer Stellungnahme war man bis dato nicht bereit, außer, dass man „den Täter ermittelt und mit seinen Taten konfrontiert habe.“ Seither würde versucht, „einen Umgang damit zu finden“, heißt es in der Erklärung auf Facebook und auf der Internetseite.
Dass das linke Spektakel 2019 nicht mehr stattfand, hat aber viel banalere Gründe: Die Miete war den Organisatoren zu hoch, also zu “kapitalistisch”.