Nach der Liquidation des iranischen Generals Soleimani am 3. Jänner fliegt die US-Armee weitere Angriffe im Irak. Ziel der US-Angriffe vom Samstag waren Stellungen nördlich Bagdads, wo sich irakische Schiiten-Milizen in Kampfbereitschaft halten. Irakische Medien, wie das Online-Magazin Al-Sumaria, berichten davon, dass sich in den angegriffenen Fahrzeugkonvois im Bezirk Tadschi als Passagiere getarnte hochrangige schiitische Milizoffiziere befunden hätten.
Es soll sich um Mitglieder der sogenannten Volksmobilisierungseinheiten, einem Zusammenschluss verschiedener schiitischer Milizverbände, handeln, die eigentlich der irakischen Regierung unterstehen, auch wenn ihre religiös-politische Führung in Teheran sitzt. Schiitische Kreise sprechen von Angriffen auf eine Sanitätskonvoi der Milizen.
US-Angriff erfolgte vor Trauermarsch für Soleimani
Der Angriff fand wenige Stunden vor dem Beginn eines großen Trauermarsches für General Soleimani und den ebenfalls getöteten Vizechef der Volksmobilisierungseinheiten, Abu Mahdi al-Muhandis, in Bagdad statt. Außen- und sicherheitspolitische Beobachter der Golfregion gehen davon aus, dass die Liquidation Soleimanis eine weitere Radikalisierung sowohl im Iran als auch im Irak zur Folge haben könnte.
Dies könnte nicht nur zu einer Destabilisierung in der Region führen, sondern auch weiterer Flüchtlingsströme über die Türkei in Richtung Europa bedeuten.