Mit Ex-Bildungsminister Lorenzo Fioramonti verlässt ein weiterer Mandatar die Fünf-Sterne-Bewegung in Italien. Der Wirtschaftsprofessor war erst am Christtag aus der Linksregierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte unter Protest ausgeschieden. Fioramonti wirft Conte und den übrigen Regierungsmitgliedern vor, ihm bei den Budgetverhandlungen in den Rücken gefallen zu sein und ihm notwendige finanzielle Mittel für das Schul- und Universitätswesen gekürzt zu haben.
Nachdem seine seit Monaten geforderten Zusatzmittel für Schulen und Universitäten durch die Regierung Conte nicht beschlossen worden waren, legte er nicht nur sein Regierungsamt zurück, sondern wechselte auch in die sogenannte “gemischte Fraktion” im italienischen Parlament.
Fünf-Sterne-Bewegung im freien Fall in der Wählergunst
Der Austritt Fioramontis aus der Fraktion ist ein weiterer schwerer Schlag für die Fünf-Sterne-Bewegung in Italien. Im Rom gehen politische Beobachter davon aus, dass Fioramonti durchaus ein attraktiver Kooperationspartner von Ex-Ministerpräsident Matteo Renzis und dessen neuer Partei „Viva Italia“ bei anstehenden Parlamentswahlen wäre. Renzi hatte 2019 die linke Demokratische Partei verlassen, um eine neue Linksbewegung zu konstituieren.