Neuerlich kam es zu einer Eskalation im Grenzgebiet zwischen Venezuela und seinen Nachbarstaaten Brasilien und Guyana. Am vergangenen Wochenende wurde eine Polizeistation im Verwaltungsbezirk Gran Sabana des Bundesstaates Bolívar durch Gegner des sozialistischen Regimes in Caracas angegriffen. Offizielle Stellen der venezolanischen Regierung stellen die Aktion als „terroristischen Akt“ von Oppositionskreisen und deren ausländischen Unterstützern dar, um Waffen und Munition aus Regierungsbeständen zu erbeuten.
Die in Miami im US-Bundesstaat Florida herausgegebene Oppositionszeitung El Nuevo Herald schreibt im Zusammenhang mit dem bewaffneten Konflikt von der Einnahme einer Militäreinrichtung und der Erbeutung einer großen Anzahl an Waffen. So sollen unter anderem nicht weniger als 112 Ak103-Gewehre und Munition aus Beständen des venezolanischen Militärs und der Polizei erbeutet worden sein.
Ex-Militär soll Aktion im Grenzgebiet angeführt haben
Die venezolanische Regierung unter Staatspräsident Nicolas Maduro veröffentlichte Informationen, die einen nach Kolumbien übergelaufenen Ex-Militär als Anführer der Aktion im Grenzgebiet nennt. Er soll mit Söldnern, die aus Peru über Kolumbien ins Grenzgebiet eingesickert sein sollen, die gesamte Aktion geleitet haben. Unter anderem soll ein regimetreuer Polizist getötet und sechs Eindringliche festgenommen worden sein.
Es soll aber auch einen handfesten ökonomischen Grund für die Aktion gegeben haben. Im Grenzgebiet soll es umfangreiche Goldvorkommen geben, um die es seit längerer Zeit einen handfesten Konflikt zwischen rivalisierenden Gruppen in Venezuela gibt.