Alarmstufe Rot beim Arbeitsmarktservice (AMS) in Österreich. In fünf von neun Bundesländern steigt die Ausländerarbeitslosigkeit wieder an. Obwohl man erst am Beginn eines konjunkturellen Abschwungs steht, geht bereits jetzt die Ausländerarbeitslosigkeit defacto nicht mehr zurück.
Über 85.000 arbeitslose Ausländer in Österreich
Aktuell geht es um die vom Sozialministerium in einer Anfragebeantwortung gelieferten Zahlen an FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch. Bundesweit waren die beim AMS arbeitslos gemeldeten Ausländer im Vergleichszeitraum September 2018/2019 nur mehr um 435 Personen oder 0,45 Prozent zurückgegangen. Insgesamt betrug die Anzahl der arbeitslosen Ausländer ohne Schulungsteilnehmer nicht weniger als 85.504 Personen mit Ende September 2019.
Während es in den Bundesländern Tirol (-8,4 Prozent), Burgenland (-6,3 Prozent), Salzburg (-5,6 Prozent) und Wien (-1,7 Prozent) noch einen Rückgang gegeben hat, drehte sich die Entwicklung in den anderen fünf Bundesländern in Sachen Ausländerarbeitsmarkt.
4,8 Prozent mehr ausländische Arbeitslose im Bundesland Steiermark
Im Bundesland Kärnten stieg die Ausländerarbeitslosigkeit um 0,4 Prozent, in Vorarlberg um 2,2 Prozent, in Niederösterreich um 2,7 Prozent, in Oberösterreich um 3,5 Prozent und in der Steiermark sogar um 4,8 Prozent im Vergleichszeitraum September 2018/2019.
Analysiert man das AMS-Zahlenwerk näher, dann ist festzustellen, dass der größte Zuwachs bei den Arbeitslosen in den Beschäftigungssektoren “Verkehr und Lagerwesen” mit einem Plus von 11 Prozent, “Herstellung von Waren” mit 4,3 Prozent und “Handel, Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen” mit 2, 4 Prozent stattgefunden hat.
4,1 Prozent mehr ausländische Akademiker arbeitslos gemeldet
Entlarvend ist auch die Statistik in Sachen Arbeitslosigkeit und Ausbildungsgrad. So zog die Ausländerarbeitslosigkeit bei Akademikern gleich um 4,1 Prozent an. Auch bei ausländischen Arbeitslosen mit Lehrausbildung, mittlerer oder höherer Ausbildung kam es zu einem leichten Anstieg. Lediglich bei Ausländern, die maximal Pflichtschulausbildung vorzuweisen haben, kam es zu einem leichten Rückgang von 1,4 Prozent im Jahresvergleich.