Keine guten Aussichten für die Mitarbeiter der Deutschen Bank (DB) und ihre Privatkunden. Wie das Handelsblatt bekanntgab, werden Anfang 2020 bis zu 6.000 Arbeitsplätze gestrichen. Schon im Juli hatte die Konzernzentrale in Frankfurt am Main die Auflassung von 18.000 Vollzeitstellen auf weltweit dann 74.000 angekündigt.
Deutsche als Hauptbetroffene
Betroffen sind vom Stellenabbau vor allem die deutschen Arbeitsplätze, arbeitet doch die Hälfte der bislang fast 90.000 Mitarbeiter in Deutschland. DB-Vorstandschef Christian Sewing hatte im Sommer bereits angekündigt:
Natürlich wird auch in Deutschland eine substanzielle Zahl an Stellen wegfallen.
Nun soll also im Frühjahr der Stellenabbau beginnen. Das Manager Magazin berichtet, dass 200 bis 300 Standorte in den nächsten drei Jahren geschlossen werden sollen. Derzeit hat die Deutsche Bank rund 1300 Filialen, 850 entfallen davon auf die Postbank.
Europäische Krise
Während US-Banken bestens verdienen, kämpfen die europäischen Geldhäuser, allen voran die DB, noch immer mit den Folgen der letzten Finanzkrise, faulen Krediten und der Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank. Niedrige Kapitalmarktzinsen erschweren den Banken die Geschäfte im Handel mit festverzinsten Wertpapieren und die schwache Konjunktur bremst die Kreditnachfrage. Auch drohen im Falle einer sehr wahrscheinlichen Rezession vermehrt Ausfälle von bereits vergebenen Krediten. Bundesanleihen beispielsweise werfen mittlerweile über alle Laufzeiten hinweg negative Renditen für die Banken ab.
Schlechte Aussichten
Alarmsignale vom US-Bondmarkt sowie die Angst vor einer Rezession haben die DB-Aktien schon im Frühjahr massiv unter Druck gesetzt. Im zweiten Quartal hatte die DB dann auch 3,1 Milliarden Verlust gemacht nach einem Gewinn von 401 Millionen ein Jahr zuvor. Die Erträge im weltweiten Aktienhandel brachen um fast ein Drittel ein. Besser lief es im Bereich Privat- und Firmenkundenbank sowie der Vermögensverwaltung. Aber gerade dort soll eingespart werden.
Nach drei Verlustjahren in Folge und einem Mini-Gewinn 2018 drohen der Deutschen Bank auch im Gesamtjahr 2019 tiefrote Zahlen.