Die einschlägigen Aufgriffe in den letzten beiden Jahren beweisen immer deutlicher, wie sehr Balkan-Dealer der zuvor fast monopol-artig agierenden Nigerianer-Mafia das Leben schwer machen. Den jüngsten Erfolg vermeldeten die Zivilfahnder der Einsatzgruppe Straßenkriminalität (EGS) heute, Mittwoch: Nach umfangreichen Ermittlungen konnten sie zehn mutmaßliche Mitglieder einer serbischen Bande aus dem Verkehr ziehen. Vier weitere Personen wurden auf freiem Fuß angezeigt.
Drogen, Waffen, Geld und gefälschte Ausweise
In den im November gestürmten vier Wiener Bunkerwohnungen in Favoriten, Hietzing, Penzing und Rudolfsheim-Fünfhaus stellte man denn auch diverse Drogen um rund 300.000 Euro sicher. Dabei fanden sich kiloweise Marihuana, Kokain und Ecstasy sowie 20.000 Euro mutmaßliches Drogengeld in bar. Zudem waren die zehn festgenommenen Verdächtigen (zwei Frauen und acht Männer, 18 bis 34 Jahre) auch mit zwei Waffen, Munition und gefälschten Ausweisen ausgestattet. Besonders gesprächig sind die Festgenommenen bisher nicht – doch das sind die Drogenfahnder ja schon von den Afrikanern gewohnt.
Konkurrenzkampf macht Drogen immer billiger
Ähnlich wie die Afrikaner bieten auch die Balkanesen mittlerweile eine breite Palette von Drogen an – von Heroin und Kokain über Cannabis bis hin zu synthetischen Rauschmitteln wie Ecstasy. Nur die besonders aggressive Aufputschdroge “Crystal Meth” hat sich in Wien nach wie vor nicht durchgesetzt, weder bei den Balkanesen, noch bei den Schwarzen. Die harte Dealer-Konkurrenz hat zumindest für die Drogenkonsumenten Vorteile: Drogen wie Heroin oder Kokain sind mittlerweile um bis zu zwei Drittel billiger als noch Mitte der 1990er-Jahre, bevor die ersten schwarzen Straßenhändler mit ihren Drogen-Kugeln im Mund in Wien auftauchten. Quelle: LPD Wien