Deutsche Bank

Auch das Flaggschiff des Bankensektors, die Deutsche Bank, leidet unter den schlechten Marktbedingungen der Kreditwirtschaft in Deutschland.

17. Dezember 2019 / 16:08 Uhr

Kreditwirtschaftsstudie sieht deutsche Banken mittelfristig in Gefahr

Keine guten Nachrichten gibt es für den deutschen Bankensektor. Eine Kreditwirtschaftsstudie der internationalen Unternehmensberatung Bain&Co zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft der deutschen Banken- und Kreditinstitute. Vor allem strukturelle Schwächen werden in der Bain-Studie diagnostiziert:

In einem unverändert stark fragmentierten Markt stehen die Erträge unter Druck und die Kosten bleiben allen Sparprogrammen zum Trotz auf hohem Niveau. Im Ergebnis deckt der Gewinn selbst die deutlich rückläufigen Eigenkapitalkosten nicht. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern hat sich 2018 halbiert und ist mit einem Prozent nahe der Nulllinie.

Deutschlands Banken verlieren Anschluss an internationale Konkurrenz

Vor allem der Anschluss an die internationale Konkurrenz ist für Deutschlands Banken ein großes Zukunftsproblem. Das sogenannte „Aufwand-Ertrags-Verhältnis“ ist eine zentrale betriebswirtschaftliche Kennzahl. Sie stieg im deutschen Bankensektor seit Anfang 2010 um nicht weniger als zehn Prozent und nähert sich mit 73 Prozent wieder dem Niveau des Finanzkrisenjahrs 2008.

Demgegenüber entwickeln sich auf der Ertragsseite insbesondere die Provisionsüberschüsse nicht wie erhofft. Sie stagnieren seit Jahren bei jährlich rund 30 Milliarden Euro. Und die Zinsüberschüsse leiden weiter unter der fortgesetzten Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Weiter zugespitzt hat sich die Situation zuletzt durch ein rückläufiges Handelsergebnis.

Seit 2008 100.000 Beschäftigte im Bankensektor abgebaut

Auch auf der Beschäftigtenseite zeigen alle Pfeile nach unten. Auf der Kostenseite fressen steigende Aufwendungen vor allem für die Digitalisierung und die verschärfte Regulierung sämtliche Sparanstrengungen auf. Und das obwohl seit 2008 der Bankensektor in Deutschland rund 100.000 Beschäftigte und 10.600 Filialen abgebaut bzw. geschlossen hat.

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